Volltext: Sammelhandschrift – Nürnberg, STN, Cent. VII, 35

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ohne Bedenken möglich war. Die romanischen Mauern an St. Sebald 
bestehen durchwegs aus einer beiderseitigen Quaderverblendung, 
deren Zwischenräume mit losem Brockenmauerwerk ausgefüllt 
sind. Die gotischen, schwächeren Mauern zeigen dieselbe Technik, 
befinden sich aber im allgemeinen in einer besseren Verfassung. 
Auch an den Triforien zeigten sich, abgesehen von den 
schon beschriebenen, weitere bauliche Schäden. In der Barock- 
zeit waren, um den Zugang zu den an den Schiffwänden an- 
gebrachten hölzernen Emporen!) zu ermöglichen, Bögen und 
einzelne Säulchen ausgebrochen, nach dem Abbruch der Empore 
aber nur mangelhaft wieder ersetzt worden. 
Im Löffelholzchor wurden in den Turmwänden zugemauerte 
Bogennischen aufgedeckt, von denen die südliche noch die 
alte Mittelsäule enthielt, während in die andere ein viereckiger 
steinerner Schrank eingemauert war. 
Die bedeutendsten Schäden ergaben sich jedoch bei der 
Freilegung der alten romanischen Vierungspfeiler, deren Zustand 
geradezu als besorgniserregend bezeichnet werden mußte. Um 
aber die Beendigung der Wiederherstellung der Westhälfte nicht 
zu sehr durch die hier notwendig werdenden langwierigen Arbeiten 
hinauszuschieben, wurden zunächst nur die zur Sicherung der 
Pfeiler erforderlichen Arbeiten vorgenommen, die gänzliche 
Erneuerung aber bis zur Inangriffnahme der Restaurierung des 
Chores verschoben, 
Bei der Wiederherstellung der dekorativen Gestaltung des 
Inneren galt es als erste Aufgabe, nach sorgfältiger Entfernung 
der Tünchungen mit Hülfe von geschulten und erfahrenen Arbeits- 
kräften zunächst den ursprünglichen Zustand und die polychrome 
Behandlung der einzelnen Teile festzustellen, Beschädigte Stücke 
unterzog man sodann unter Berücksichtigung vorhandener oder 
antsprechender Formen einer Ergänzung, jedoch vermied man 
wenn irgend möglich Neuherstellungen. Ganz besonderer Wert 
wurde darauf gelegt, daß alle Verschiedenheiten und die zahl. 
ceichen Eigentümlichkeiten der Architekturen sowohl wie der 
Ornamentationen gewahrt blieben. um auf diese Weise den alten 
N Dr. F. T. Schulz, Denkmalpflege 1904, S. 3 und 40. Abbildungen 
der alten Emvoren siehe im Kunmpferstich von Graff.
	        
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