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Meines Adam Gedenkdafelꝰ?).
Als man zelt fünfzehundert Jar
Und darzu sechzig Jar vurwar
Nach des Herrn Christi Gepurt,
Ich Adam Endres geporen wurt 8)
Am Freytag nach Sant Mertens Tag,
Zu Nacht zwischen ain und zway ich sag,
Am Samstag entpfing die Dauf clar
Adam Stellein mein Daufbat war.
Nach dem, als sieben und sechzig Jar
Der mindern Zal gezelet war,
Januari am sechzehnden Tag
Wurt ich mit Gschray, Weinen und Klag
Geschnitten an dem Blasenstain *9).
Mein Angst und Schmerzen war nit klain.
Gott sey Lob, der Gnad darzu gab,
Das ich kam meines Schmerzens ab.
»2) Dies Gedicht ist in dem 18. (letzten) Spruchbuch des Hans Sachs ent—⸗
halten, das in der Ratsbibliothek zu Zwickau verwahrt wird. Karl Goedeke in
Schnorr's Archiv, VII, Leipzig 1878, S. 6, hat auf den Inhalt dieses Spruch—
huches und besonders auf die Reime zu Bildnissen und Denktafeln hingewiesen,
o auch auf „meines Adams gedenktafel gepurt und abscheiden, 16 reimen“ und
„12 reimen zu der gedenktafel meins Adam hinden“. — Goedeke macht hierzu die
Bemerkung: „Diese Kleinigkeiten verdienten erhalten und bekannt zu werden, da
sie über Verhältnisse und Beziehungen des Dichters Aufschluß geben oder geben
können“. — Das Gedicht ist gedruckt bei Schweitzer a. a. O. S. 4862. Siehe auch
die folgende Anmerkung.
»0) Schweitzer hält den Adam Endres für einen Enkel Hans Sachsens: „il
s'agit évidemment d'un petit-fils“.
») Man würde eher glauben, daß der alte Hans Sachs am Blasenstein
operiert wurde, nicht ein junges Kind, wenn nicht die Zahl der Reime stimmte:
16412. Siehe Anm. 92 — Hierbei möge bemerkt werden, daß im 16. Jahr-⸗
hundert auffallend oft Steinleiden bei älteren Leuten in Nuürnberg erwähnt
werden, und daß dementsprechend eine große Zahl Wundärzte als „Steinschneider“
Spezialisten waren. — Sollte etwa hierzu der damals viellreichlicher getrunkene Wein,
der zu jener Zeit auch bei Nürnberg wohl nicht in bester Güte gebaut und ge—
keltert wurde, beigetragen haben? — Üüber den Weinbau bei Nürnberg vergl.
E. Mummenhoff, Geschichtliches über die landwirtschaftlichen Verhältnisse der
Umgegend von Nürnberg, in der Festschrift zur 82. Wanderversammlung Baye⸗
rischer Landwirte in Nürnberg, redigiert von Dr. F. Wagner, Nürnberg 16065,
3. 42.
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