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Aber sie achteten mein gar nicht, 
War All's auf Heuchelei gericht, 
Weil Lüg an Höflichkeit sich hängt, 
Und als ich mich zu ihnen drängt'. 
Da ward ich nur ihr Aller Spott 
Und brachten mich in große Not, 
Empfing auch von ihn'n etlich Wunden, 
Hetzten darnach mich naus mit Hunden, 
So daß mit Marter ich entrann. 
Bauer. Sag, thust du jetzt von ihn'n hergahn, 
Oder hast du die Welt verrucht, 
Noch etwas weiter heimgesucht? 
Wahrheit. Ja, ich kam danach in ein Tempel, 
Da fand ich nach geistlich Exempel 
Die Priesterschaft im Chor dort singen. 
Als ich zu ihnen thät fürdringen, 
Dacht' ich, die suchen Gottes Ehr, 
Nun hat's um mich kein Not nit mehr, 
Und sang auch mit. Da sie mein Stimm 
Erhörten, fuhrens auf mit Grimm 
Hart mir ins Angesicht sie schlugen 
Und bei den Haaren mich umzugen. 
Ich war bei ihn'n in solchen Nöten, 
Als ob sie gar mich wollten tödten; 
Denn sie hielten mir zu den Mund, 
Daß ich gar nit mehr schreien kunnt, 
Mit Not von ihnen kaum entrann. 
Also bin ich, mein lieber Mann, 
Verschmecht, vertrieben und verjagt, 
Gebläut, gemartert und geplagt, 
Darum bitt' ich gar sehr, daß du— 
Ins Haus mich führst zu meiner Ruh, 
Weil ich gar müd bin, matt und hellig.“) 
Bauer. Wie sind doch alle die unselig, 
Die so dich han getrieben aus. 
Kumm heim zu Herberg in mein Haus, 
Ich theil dir mit was ich vermag, 
Nicht Eine Nacht. nein Jahr und Tag. 
Bäuerin. Ja, bleib bei uns, liebe Frau Wahrheit, 
Dein Angesicht leucht voller Klarheit, 
Du hast das Lob schon bei den Alten, 
Drum wollen wir auch gern dich halten; 
Wenn du, Frau Wahrheit, uns bist ehrlich, 
So machst du löblich uns und herrlich. 
) hellig: geschwächt, ermattet.