Objekt: Catharina Regina von Greiffenberg (1633-1694)

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so daß der Leser den Eindruck hat, als halte er 
ein gereimtes Geschichtswerk in Saͤnden. Vor 
zweihundertundfuͤnfzig Jahren war solche dich— 
terische Arbeit hoch geschaͤtzt. Die Zeit, die an 
Cohensteins fuͤrchterlichen Machwerken, an des 
braunschweigischen Herzogs Anton Ulrich, Catha⸗ 
rinas Sreunde, „durchleuchtiger Aramena und 
Oktavia“ Gefallen fand, wird der tuͤrkischen 
Siegessaͤule ihre Anerkennung nicht versagt haben. 
Dabei bietet die Erzaͤhlung keineswegs eine blut⸗ 
triefende Schilderung von fuͤrchterlichen Graͤuel— 
taten, welche die Erzfeinde begangen haben, sie 
bleibt immer objektiv und nur selten wagt sich 
eine persoͤnliche Bemerkung, meist in Sorm eines 
Ausrufs hervor. Es folgen die Bedraͤngungen 
der oͤsterreichischen Erblande, die Zeiten Ferdi— 
nands II. endlich die Gegenwart, der Krieg 
Ceopolds J. So ergeht die Bitte an den Kaiser, 
er, „der CLieb' und Treu' Abgrund“, moͤge die ge— 
samte Christenheit, die sich endlich unter sich dem 
Frieden zugeneigt habe, unter seinen FSahnen ver⸗ 
einigen, um mit Silfe der heiligen Dreieinigkeit 
den Kampf gegen die Unglaͤubigen zu einem sieg— 
reichen Ende zu fuͤhren. Treue Vaterlandsliebe 
spricht aus diesem letzten Abschnitt. 
Und das ist der Grund, weshalb die Dichtung 
außer dem allgemein historischen ein rein mensch— 
liches Interesse erweckt. Die Zeiten des dreißig⸗ 
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