fullscreen: Preussens Politik in Ansbach-Bayreuth

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hatten bisher den Patriziern abgetrotzt, was sie verlangten. 
Es hatte. für einen Augenblick den Anschein, als ob weder 
der Magistrat allein noch Magistrat und Genannte ge- 
meinsam, sondern einzig der Wille des Volkes die Ge- 
schicke bestimme. So wurde auch die Verlesung des 
Antwortschreibens mit wegwerfenden und beschimpfenden 
Rufen begleitet und schliesslich von den Leuten — denn 
immer mehr drängten sich herzu — statt des hinter Be- 
dingungen versteckten Nein eine kurze, bündige Zusage, 
dass der Rat mit dem preussischen Schutz einverstanden sei, 
yeheischt. Allein die ‚politischen Angelegenheiten wollte 
derselbe, nachdem für ihn so viel auf dem Spiele stand, 
nicht aus den Händen geben. Er blieb .in diesem Punkte 
aınbeugsam; er liess keine Aenderung an dem im wesent- 
lichen ablehnenden Schreiben zu.! Aus Sorge vor der 
Gährung der Bürgerschaft ersuchte er den Befehlshaber 
der österreichischen Truppen, nachts in den Strassen fleissig 
zu patrouillieren.? 
Hardenberg hatte bisher eine Erklärung des Magistrats 
vergeblich erwartet. Dem Minister kam es sehr darauf an, 
die Behörde zu gewinnen, ohne die nichts geschehen 
konnte. Daher verlangte er, als am Tage nach jenen 
Auftritten auf dem Rathaus abermals ein Mitglied der 
Opposition bei ihm erschien, in erster Linie das Jawort 
des Rats; vorbehalten seien die Zustimmung‘ des Kaisers, 
des Reichs, des Kreises, sowie der kompetenten Lehenhöfe. 
Er wollte sich nicht noch einmal sagen lassen, dass er der 
Vereinigung Nürnbergs mit Ansbach-Bayreuth im Wege 
stehe. Er behauptete jetzt, dass er zur sofortigen Besetzung 
t.. Ueber die Auftritte auf dem Rathaus s. das Ratsprot. vom 
26. Aug. und besonders die Relation Pfahlers d. d. Nürnberg 
21. Okt. 1796 (K.-A.: Lade C, LIV. 27).. 
2. Ratsprot. vom 26. Aug.
	        
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