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Mit Friedrichs I. von Schwaben Tode (1105) sank
die Kraft. des alten Kaisers immer mehr; damals war
es, wo der. eigene Solın, Heinrich V., gegen den Vater
aufstand. Nur der Markgraf Leopoid von Oesterreich
mit seinen Vasallen und der Herzog von Böhmen stan-
den ihm noch kräftig entgegen. Heinrich V. hatte Ge-
walt über seine Schwester, Agnes, die Wittwe Frie-
drichs I. von Schwaben. KEr bot sie als Preis an,
wenn Markgraf Leopold den Vater verlassen und
auf des Sohnes Seite treten wollte. Leopold nahm
das Gebotene an, fiel vom alten Kaiser ab und dem
Sohne zu ‚und: mit ihm: der Herzog‘ von. Böhmen. 8
Die Vermählung Leopolds mit der Wittwe Agnes von
Schwaben geschah am 1. Mai 1106. Schon am 31.
Dezember 1105 hatte Heinrich IV. seinem Sohne das
Reich überlassen und starb darauf am 7. August 1106.
— Herzog Leopold erhielt mit seiner Gemahlin Agnes
zwei Stiefsöhne, Friedrich und Conrad, die Erben
der Hohenstaufischen Besitzungen.
In dem. Kampfe zwischen Heinrich IV, und seinem
Sohne erscheint nun auch Nürnberg zuerst mit eini-
ger Bedeutung in der Geschichte.
Nürnberg wird urkundlich vor dem Jahre 1050
nicht erwähnt. Damals war es ein berühmter Wall-
fahrtsort zum heiligen Sebaldus. * Es bevölkerte sich
13 Mortuo Alemannorum duce Friderico Agnetem ab ipso viduatam
frater suus Henricus , imperatoris H. filius, in sua suscepit, eamque Leo-
paldo orientali marchieni in uxorem dedit. Otto Frising de gest. Fride-
rici I. 1, c. 10. — Henricus junior omnes vires patris in duce Boemie Be-
roe ac marchione Leopaldo, cujus sororem praefatus dux habuit, fore
Considerans, tpsos multis modis , promissa sorore sun, quae tunc nuper &
Friderico Suevorum duce viduata erat in urorem marchivni, inductos, am-
bobus ut patrem relinquerent persuasit. Otto Frising, Chron., VII c. IX,
MM Lang, Baierns alte Grafschaften S. 241. . In Böhmers Regesten