Objekt: Nürnberg im neunzehnten Jahrhundert mit stetem Rückblick auf seine Vorzeit

lich die Kuppel des deutschen Hauses mit dem schwervergol— 
deten Maltheserkreuz, die spitzen Thürme der Lorenz⸗- und 
Sebaldkirchen, die Burg und die kolossalen runden Thürme 
an den vier Hauptthoren, welche keine andere Stadt be— 
sitzt und die zu dem Gesammtbilde Nürnbergs eine Aus— 
schlag gebende Zuthat genannt werden dürfen. Besonders 
günstig gestaltet sich die Aussicht bei ruhiger Abendbeleuch— 
tung nach einem heiteren Tage, wo das Gebirge gegen 
Osten mit seinen sanften Umrissen von leichtem bläulichem 
Hauche umschwebt ist, und aus vielfarbigem Grün der Bäu— 
me, Büsche und Wiesen, hinter einem idyllischen Vorder— 
grunde das altergraue Nürnberg hervortritt, über das die 
letzten Lichter der Sonne eine eigenthümliche Röthe hinwer— 
fen. Aber auch an trüben Tagen, wenn die Wolken in 
gigantischen Massen und Formen darüber hinfliegen, übt 
Nürnberg mit seiner Umgegend eine dauerhafte Wirkung 
auf den Beschauer. Es bestätigt und bethätigt sich gewiß 
in Jedem der Ausspruch eines Reisenden, der oft in und 
um Nürnberg gewesen und nach langen Weltfahrten die 
ihm lieb gewordene Stadt wieder besah: „So oft ich auch 
schon vor Nürnberg gestanden, im lachendsten Sonnenschein 
hat es immer seinen Ernst, und am mürrischten Regentage 
seine heitern Seiten zu zeigen gewußt.“ Auch Dichter ha— 
ben sich von dem schönen Anblicke begeistern lassen und 
Max von Schenkendorf, das reiche deutsche Gemüth, hat 
einst in frohempfundener Stunde gesungen: 
Wenn einer Deutschland kennen 
Und Deutschland lieben soll,
	        
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