Berlin an den Tag. Ebenso „warm“ schlug sein Herz für den Buchdrucker—
Unterstützungsverein für Baygern. Mehr als ein dringliches Schreiben ließ
er in seiner liebenden Fürsorge nach Nürnberg, aber auch nach Augsburg
und Regensburg, wo die jeweiligen Generalversammlungen (Gautage) der
bauerischen Buchdrucker tagten, gehen, um eine Befriedigung seiner Neu—
gierde zu erlangen. Besondere Zufriedenheit scheinen aber die darauf be—
züglichen Antworten aus Bauern in Berlin nicht ausgelöst zu haben, denn
weitere Maßnahmen gegen den Buchdrucker-Unterstützungsverein für
Bauern und gegen die Mitgliedschaft Nürnberg sind nicht ergriffen worden.
Auf eine Anfrage der k. Vegierung von Mittelfranken in Ansbach
bom 25. September 1883, ob von der Vorstandschaft des bisherigen „Gau—
bereins Bauern“ des Unterstützungsvereins Deutscher Buchdrucker in
Nürnberg noch Beiträge für letzteren Verein entgegengenommen und an
die Fentralkkafsse in Stuttgart abgeliefert werden, konnte der Magistrat
Nürnberg unterm 10. Oktober berichten, „daß nach allen Vichtungen ge—
pflogene Vecherchen keine Anhaltspunkte hierfür ergeben haben“. —
Das Vereinslokal befand sich von jetzt ab in der „Stadt Frankfurt“, Hin—
tere Ledergasse.
1884.
Vom Jahr 1884 ist nichts Bemerkenswertes zu berichten. Das Ver—
einsleben scheint seinen geregelten Fortgang gehabt zu haben. Lediglich am
24. Mai wuͤrde ein Antrag angenommen, der besagt, daß die Mitglieder in
der „Nürnberger Presse“, weil sie bedeutend höhere Leistungen verrichten
müssen, als das tarifmäßige Minimum ausmacht, zumal die obligatorische
Sonntagsarbeit nicht extra vergütet wird, innerhalb 14 Tagen dem Tarif
entsprechende Bezahlung herbeizuführen oder das Geschäft zu verlassen
haben, widrigenfalls sie der Mitgliedschaft verlustig gehen. Ob dem Be—
schluß nachgekommen wurde und was das Vesultat desselben war, ist nicht
im Protokollbuch verzeichnet. Es wird nur über schlechten Versammlungs—
»esuch im allgemeinen geklagt.
1885.
Die Gewährung von Vechtsschutz für Mitglieder bei Differenzen in⸗
folge Eintretens für den Tarif und die Grundsätze des Unterstützungsver—
eins Deutscher Buchdrucker wurde auf der vom 27. bis 31. Mai in Berlin
kagenden dritten Generalversammlung beschlossen. — In 15 Druckereien
Rürnbergs (inkl. ) Gießerei), die als Besitzer 8 gelernte Buchdrucker und
6 Vichtbuchdrucker hatten, wurden 7 Faktore, J Korrektor, 88 Setzer,
19 Drucker, 5 Gießer und 40 Lehrlinge beschäftigt. Von den Gehilfen
aAbeiteten 5) über Tarif, 24 zum Tarif, 12 unter Minimum und 24 im Be—
rechnen. — Am 16. März wurde die Herausgabe der Umlaufzetlel (Rap⸗
portzettel) beschlossen; über Mangel an önteresse und schlechten Versamm⸗
lungsbesuch wurde wie im Vorjahr geklagt. — Für die am 5. April in
München stattgefundene 3. ordentliche Generalversammlung des Buch—
drucker-Unterstützungsvereins für Bauern wurde der Antrag gestellt: In
Erwägung zu ziehen, ob es nicht zeitgemäß Jei, einen besoldeten Verwalter
für Bauern anzustellen. — Die Mitgliederversammlung am 30. Vovember
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