fullscreen: Hans Sachs

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Hans Sachs. 
Loff auf der Weide hin und wieder, 
Stieg ein’ Berg auf, den andern nieder 
Und schloff hin und her durch die Stauden, *) 
Petrus mit Aechzen, Blasen und Schnauden **) 
Musst’ immer nachtrollen der Geiss, 
Und schien die Sonn’ gar überheiss. 
Der Schweiss über sein’ Leib abrann; 
Mit Unruh verzehrt’ der alte Mann 
Den Tag bis auf den Abend spat. 
Machtlos, hellig***), ganz müd’ und matt 
Die Geiss wiederumb heimhin bracht. 
Der Herr sach Petrum an und lacht’, 
Sprach: „Petre, willt mein Regiment 
„Noch länger b’halt’n in deiner Händ?“ 
Petrus sprach: „Lieber Herre mein, 
„Nimb wieder hin den Stabe dein 
„Und dein G’walt; ich begehr’ mit nichten 
„Forthin dein .Ampt mehr auszurichten. 
„Ich merk’, dass mein Weisheit kaum töcht, +) 
„Dass ich ein’ Geiss regieren möcht.“ 
Eine ähnliche Rolle spielt der Apostel in dem Schwank: 
Sankt Peter mit den Landsknechten. Neun Landsknechte, 
die, weil Friede ist, bettelnd umherziehen, kommen vor das 
Himmelsthor und begehren von St. Peter, der die Pforte hütet, 
Einlass. Als Dieser sie auf des Herrn Befehl warten lässt, stossen 
sie die rohsten Flüche aus: Marter, Leiden und Sacrament! 
Sankt Peter diese Flüch’ nit kennt, 
Meint, sie reden von geistlich Dingen, 
Gedacht’, in Himmel sie zu bringen, 
Und sprach: „O heber Herre mein, 
„Ich bitte dich: lass sie herein! 
„Nie frömmer Leut’ hab’ ich gesehen.“ 
Der Herr, der es überhaupt liebt, ihn durch die Erfahrung 
zu belehren, gibt ihm nach unter der Bedingung, dass er sie 
wieder hinausschaffe, wenn sie den Frieden des Himmels stören. 
Die Landsknechte treten nun ein, und nachdem sie vieles Geld 
mit „Garten,“ d. h. Betteln, zusammengebracht haben, fangen 
sie zu würfeln an, gerathen über dem Spiel in Streit und jagen 
*) strich durch die Hecken. **) Schnaufen. ***) lechzend. 1) taugt.
	        
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