Volltext: Sammelhandschrift – Nürnberg, STN, Cent. VI, 55

geworden wäre, Jonderin er Hielt mit Singfhule und betheiligte 
jih an den Nebungen im Meiftergefang. 
MA junger Mann von 22 Jahren fehrte Hans 
Sacdh3 1516 in Jeine Baterftadt zurück und machte al8 
Schuhmacher fein Meifterftlick, Drei Jahre fpäter verhei- 
rathete er ji mit Jungfrau Kunigunde Kreußer 
aus Wendelftein, mit der ev 41 Jahre lang in ver- 
anügter Che lebte und 6 Kinder, 2 Söhne und 4 Töchter, 
zeugte. Der Sohn Hans trat in die Fußtapfen des 
Vater8, murde auch ein Schufter und Poet dazır und ftarb 
in Lübeck, Alle 6 Kinder gingen dem Vater hır die Cwig- 
Feit Dorant. 
SEhrlidH und redlih nährte Hans Sadhs fih und 
die Seinigen von feiner Hände Arbeit. Sr fchufjterte fleißig 
mit mehreren Sefjellen. Der fleißige Schufter war aber 
zugleich ein fleißiger Sänger und DVidter. Während der 
Arbeit jtimmte er ein Lied nad) dem andern an oder vich- 
tete feine Sinne und Gedanken auf dies und das. Kam 
dann der Feierabend oder ein Feiertag, fo griff er flug 
nad Feder und Papier, um das niederzujehreiben oder 
in Reime zu bringen, mas ihHın beim Hämmnern und Nähen 
zum Troft, zur Belehrung und Freude geworden mar. 
WoHl mag er mandınal Ahle und Leder lieber ganz mit 
Feder und Papier vertaufht Haben. Man will e8 daraus 
IOließen, daß er Sott den Herrn zu einem der Ihlimmen 
Eva3ldhne Jagen läßt: 
Nun, du folft werden ein Schufter, 
Dich nähren mit Leder und Schmerr ; 
Du follfi das Lcber mit den Zähnen 
Srog, weit und breit Hin und her dehnen, 
Daraus machen den Menihen Schuh — 
Da ach ich dir einen Leilt dazu. 
Indeffen ift nicht? davon bekannt, daß er fi feine8 
Handwerks gefhämt oder auS Neberdruß e5 aufgegeben Hätte. 
Hang Sachs war ein Schuh: 
Mader und Roet dazu 
jein Lebenlana und meinte:
	        
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