— 28 —
denen aller Glaube beizumessen, haben als reine
Warheit versichert, daß Frankreichs Oberhaupt,
als ihm in München über die unerhörten Drang—
sale, worunter der Bairische Einwohner seufze,
die nachdrücklichsten Vorstellungen geschahen, mit
kaltem Blut sagte: „Das haben meine Leute
„nicht gethan. Es ist Krieg, man lasse mich in
„Ruhe und störe mich nicht in meinem Plan.“
Schon im Dezember des vorigen Jahrs, wird
der Friede in Presburg unterzeichnet, und von
dem Augenblick an, hat Oestreich Hoffnung sei—
ner Feinde los zu werden. Hätte Baiern nicht
ein gegründeteres Recht, der Vortheile dieses
Friedens zu genießen? Diese konnten keine an⸗
dern sein, als daß das französische Heer abge—
sühret. und das Land ferneren Bedrückungen ent-
hoben würde. Gerade das Gegentheil erfolgte.
Die Franzosen ziehen sich aus den Staaten des
Deutschen Kaisers, um sich in Baiern fest—
zusetzen, und hier bei Fressen und Saufen, ein
durch lange Monathe fortgesetztes Siegesfest,
mit dem Untergang aller Einwohner, zu feiern,
Wenn hier vom Untergang die Rede ist, so neh—
me man das Wort in strengster Bedeutung, und
nicht als einen Ausdruck, der nur die Größe der
Leiden, welche die Franzosen über den Bairischen
Staat