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5of müßten foldhe verfeuchte Viehtransporte wochenlang, biz zur vollfommenen
Durchfeuchung, in den Ställen des Viehhofes Xiegen und müßte derfjelbe während
diefer ganzen Zeit gefperrt bleiben. Nach Auficht des mitunterzeichneten Ad-
miniftrativreferenten läge c3 im Intereffe der fanitären Verhältniffe des Viehhofs,
den Handel mit mageren Schweinen, der bei den befichtigten Anlagen nirgends
angetroffen wurde und der Vermittler fortwährender Seuchen ift, nach aller Mög-
lichfeit zu Dbefchränfen, Für Berlin ift diefer Handel nach Rummelsburg ver:
miefen und für eine Verlegung des Marktes für magere Schweine fpricht fich
aud) hier der Kommiffarius aus. Cin Seuchenhof wird übrigen? in Nürnberg
gleichwohl nicht entbehrt werden Können.
3, Der Seuchenhof ift im Garten des Sündershühler SchlößchenS anzır=
legen. Die Wahl diefes Plages empfiehlt fidh der ifolirten Lage wegen, da der
Seuchenhof dort von allem Verkehr genügend abgefperrt werden kann. Diefe Ab-
‘perrung ift au für den ZutriebZiweg vom Viehhofe möglichft durchzuführen.
4. Eine genaue Beftimmung der Größe des Seuchenhofe® läßt fi nicht
geben, da unter Umftänden ganze Transporte von mehreren hundert Schweinen
verfeucht anfommen fönnen. Doch find dies nur feltene Fälle, in welchen eben
die verfeuchten Schweine vorerft in den Ställen des Viehhofes verbleiben uüffen
und deffen gänzlide Ybjperrung notwendig wäre. Für gewöhnlich find e8 nur
eine oder zwei Wagenladungen, welche verfencht ankommen, oder noch Häufiger
nur einzelne Stüde, welche unverfauft ftehen bleiben und bei denen die Seuche
zum Ausbruche fommt, weil fie bereit3 bei ihrer Ankunft im SInfubationsitadium
lich befanden. Auch in diefen fich häufiger ereignenden Fällen müßten jedoch die
Schweine biz zur Durchfeuchung in den Ställen des ViehhofeS verbleiben und
nüßte derfelbe ebenfo oft gefverrt werden, al® ein folder Transport oder ein
iolches Viehftück auf den Viehhof gelangt. Diefe Höüchft Iäftige MaBnahme, die
im Gefjege begründet ift, Fann vermieden werden, wenn die verfenchten und ver:
Dächtigen Schweine ganz aus dem Viehhofe entfernt und abgefondert werden
‚Onnen. Zu Ddiefeın Behufe ift ein eigener, ifolirter Seuchenftall zu bauen.
Derfelbe wäre, was dem durchfehnittlidhen Bedlirfniffe entipricht, zur Sinftelung
von 24 Stück Großvieh und von ca. 150 bis 200 Schweinen einzurichten. Hies
bet ift aber, da früher das Bedürfnis höher und zwar auf 30 Stüg Großvieh
und 300 Schweine angenonımen worden ift, jedenfalls die Möalichkfeit Leicht aus-
ührbarer Vergrößerung nicht außer Augen zu laffen.
5. Der Bau fol fo eingerichtet werden, daß Heine und vollftändig von
einander abgefchloffene Stallabteilungen unter ein gemeinfames Dach gebracht
verden. SIede einzelne Abteilung foll durch eine bi8 zur Dede reichende Mauer
bon der andern getrennt werden, einen eigenen Gingang erhalten und zur Auf=
nahme von acht Stüc Großvieh dienen. Sigene Ställe für Schweine follen nicht
gebaut werden, fondern eS find die vorgenannten Stalabteilungen jo einzurichten,
Jaß fie fowohl zur Sinftellung des RindvieheS, al3 auch der Schweine verwendet
werben fönnen. © find deshalb fünf foldhe gleichmäßig eingerichtete Abteilungen
zu erbauen, weil die zunächft für Großbieh beftimmten 3 Mbteilungen für die
Schweine nicht ausreichen würden. Die Stallungen find zu wölben oder mit
Holzzementbach zu verjehen, der Fußboden ijft in Zementbeton und Nöphalt herz
uftellen und ift jede Abteilung mit Ventilation und Wafferfpülung zu verfehen.
Mn jeder Langfeite foll bei 4 Mbteilungen auf dem Boden aufftehend ein durch:
(aufender Barren eingemanert werden, an welchem fich, je einen Meter entfernt,
Anhängeringe befinden. Die Beleuchtung foll nur vom Hofe aus ftattfinden.
6. Die legte (Fünfte) Abteilung foll der Koftenerfparnis wegen vorläufig Feine
Barren erhalten, jondern als MNotidlachthanu8 eingerichtet werden und deshalb
einen Aufzug für Grokvieh, ferner an den Wänden mehrere Aufhänaehaken Für