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daß diefer liebe Bruder in Chrifto eine andere Uniform des Slaus
bensbefenntniffeS trage, als fie. Liebte er doch — das faz
hen und fühlten fie ja — Sott und die Brüder alle, eben 10
fehr wie fie,
Sreilidh dachten hierin diefe wenigen frömmeren Kathoz
lifen anders, als eine ziemlich große Anzahl ihrer Confeffions:
verwandten, wovon einige ihn der Profelntenmacherei befchulz
digten, andere ihn als einen Schwärmer verachteten. Was nun
die erftere Befchuldigung, die der Profelytenmacheret betrifft,
fo Eonnte wohl Niemand hiervon entfernter fein, als unfer Ser
liger, der, wie ein Freund hierüber fchreibt, welcher fein Wirz
Een in Defterreich viel und lange beobachtete, „nie die Äußere
Sorm, fondern den kebendigen und durch Liebe thätigen Slauz
ben als das Wefentliche des Chriftenthums anfah.“ Aber
Freilich, die, welche ihn in folchem Verdacht hatten, gingen, bes
fonders in den früheren Jahren, zum Theil in ihrer Erbitterung
fehr weit. So wurde er 3. B. im Jahr 1767, als er fich um
Dftern in Linz befand und eine fterbende Matrone, mit welcher
er durch frühere Handelsverbindungen bekannt geworden war,
zum zweiten Male befucht und aus Gottes Wort herzlich ge=
fröftet hatte, beim MNachhaufegehen, wo er einen Umweg am
Schloß vorliber machte, von folchen boshaften Eifererm mit
Steinwürfen angefallen. Er fuchte fich zwar zu verbergen, aber
dennoch hätte er damals faft jenes freudigen Sfaubenshelden
Stephanus Ende gehabtz denn der Steinwurf, der ihn in
die Mitte des Kopfes traf, ließ eine Wunde zurück, welche, wie
der Herbeigerufene Wundarzt fagte, gar Leicht hatte tÖdtlich werz
den Fönnen, und bei welcher unfer guter Tobias 12 Tage
der ärztliden Pflege bedurfte.
Die Andern, die ihn der Schwärmerei befchuldigten (und
deren gab es befonders in fpätern Jahren mehrere), fagten ihm
Hierbei gerade nichts Neues und Befonderes, was ihm nicht auch
von feinen Siaubensgenoffen wäre gefagt worden. Denn diefe
hatten zwar zu viel „Lebensart und Humanität“ (oder mit anz
dern Worten zu viel Furcht vor dem Urtheil der Leute), ihn age:
