Die St. Lorenzkirche.
Innere Ansicht.
ir stehen im letzten westlichen Dritttheile des Oblongums, übersehen
hier einen Theil der schönen Reihe von 26 Säulen, welche zur schwindeln-
den Dede Dinanfteigen und dort in cin kunstvolles Geflechte sich verzwei-
gen. Vorzüglich erhebend ist die Majestät der Säulen im Chore, dessen
ganze Breite ein gleihmäßig hohes Gewölbe einnimmt. Stühle, Altar und
Kanzel schen im gegenwärtigen Augenblicke einer gänzlichen Erneuerung ent-
gegen, daher wir derselben nicht weiter gedenken. Dagegen stellt sich uns
ein Settenaltirdyen dar, der Altar des Deocar genannt, dessen Gebeine in
einem mit Silberplatten belegten Sarge ehemals hier ruhten. Das Mit:
telfeld des Altars enthält in zwei Abtheilungen über einander die zwölf
Apostel mit dem Erlöser in Bildhauerarbeit. Die Altarflügel enthalten Max-
lereien aus dem Anfang des 15. Jahrhunderts, die Verklärung, das Abend—
mahl, die Auferstehung Christi, Petri Fis<zug und mehrere Darstellungen
aus dem Leben des heil. Deocar. An der Säule zur Rechten des Altars
erhebt sic) das Meisterwerk Adam Krafts, das Sakramentshäus<en,
welches er 1496 =- 1500 zu Stande gebracht und an welchem er sich selbst
als den mittlern unter den drei Trägern in Lebensgrôfe abconterfeit hat.
Es steigt vom Boden bis zur ansehnlichen Höhe des De>engewölbes hin-
an und bildet mehrere Absäße, mit trefflic) gedachten und ausgeführten
Baëreliefs aus der Leidensgeschichte und Verherrlichung Jesu und mehre:
ren Bildwerken im Runden, dazu einem Reichthum an gothischen Verzie:
eungen, der nicht genug bewundert werden mag. Ueber dem Hauptaltar