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bemerfen, daß er von mandjem Mitgliede des Rates be-
fonder8 geehrt wurde, denn Öfter als zu den andern trat
zu ihm Ddiefer ober jener Herr mit der güldenen Aınts-
fette, fprach ihn an und tat ihm mit dem Becher Be-
Icheid. Wie er die Augen über daz zufhauende Volk
ichweifen ließ, trafen feine Blide auf feine an der Barre
jtehenden Gefellen, und er hob das Glas und nidte den
Burfhen freundlidy zu, worüber Peter Hele eine große
Genugtuung empfand. Nach einiger Zeit ftieß Kafpar
Bieper den Kameraden an und fagte: „Kommft du mit?
Xch habe genug, das. emige Zuguden und Herumftehen
macht müde Augen und Beine.“
„„Haft du dir etwa gedacht,““ antwortete Peter
lachend „„daß dir die Herren vom Rate einen Seffel und
einen Trunk dazu über die Barre hHerüberreidhen würden ?““
„Nun was nicht ift, kann noch werden. Geben fie
aud) nicht8 heraus, fo fanır id) doch vielleicht zu ihnen
hinein. Warum follte id’8 nicht wie der Ohnr einmal
zum Gildemeifter bringen ?“
„„Wird noch viel Wafjer durdy die Pegnigs laufen,
Kafpar, und, wenn du nicht mehr Geduld und Ausdauer
zeigit, denn jegt, wirft du Meifter am Nimmermehrstage.““
„Kümmere dich um deine Zukunft und deine Tu-
genden, Sittenrichter !“
„„Da3Z will id auch,“ fhloß Peter, indem fie das
Rathaus verließen, „„aber es fteht dir fchlecht an, em-
pfindlih und derb in deiner Gegenrede zu fein, denn du
Telbft Haft mit deinen Prahlkereien mid) herausgefordert.““
Beide fchritten durch die Gaffen, welche fich leerten,
langfam nach der Wohnung ihrez Meifters,