fullscreen: Göttliche Tröstung/ in Creutz und Anfechtung/ bey Trauriger und Volckreicher Sepultur, der WohlEdlen und Viel-Ehren-Tugendreichen Matron/ Frauen Anna Susan[n]a/ Deß ... Burckhard Löffelholtzes/ von Kolberg ... Hertzliebsten Eheschatzes: So ... 1656. ... verschieden ...

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Fast überlebensgroß ist Maria als Gnadenmutter dargestellt. Das 
bekleidete Christkind, das sie auf dem linken Arm trägt und mit der 
rechten Hand festhält, dreht sich in rascher Bewegung seitwärts. Die 
Mutter ist nur darauf bedacht, daß das Kind nicht falle, und beachtet 
nicht, daß über ihr zwei schwebende Engel unter einem gotischen Baldachin 
die Himmelskrone auf ihr Haupt senken wollen. Zwei andere Engel 
ziehen in stürmischer Bewegung den Mantel der Maria empor, unter 
dem ihr zur Rechten: Könige, Bischöfe, Pilger als Vertreter des heiligen 
römischen Reiches, ihr zur Linken: acht Glieder der Stifterfamilie 
knieen. Die Komposition ist eine der edelsten, und vorzüglich ist die 
malerische Gesamtwirkung des Reliefs. In den holden Engelsköpfen 
und in den knieenden, individuell gehaltenen Figuren, in welchen groß— 
artig die verschiedenen Grade der frommen Andacht beobachtet sind, 
zeigt Krafft sich als ganzer Meister. Wenn auch die Haltung der Maria 
nicht ganz glücklich sein mag, der untere Teil der Beine zu kurz trotz 
der Verkürzung erscheint, der Faltenwurf zuweilen etwas knittrig und 
der Ausdruck in Marias Gesicht zu gleichgiltig ist, so drückt sich doch 
in dem liebevollen Neigen derselben zu dem unruhigen Kinde, das sie 
sorglich hütet, in feiner Weise ein deutsches, inniges Gemüt aus. Diesen 
genrehaften Zug hat Krafft sorgfältig der Natur abgelauscht. Die 
kleinen Fehler können den künstlerischen Wert der Arbeit nicht schmälern. 
Im Vergleich zu den beiden anderen Grabtafeln ist diese die best— 
gelungene und berühmteste, da die ganze Komposition sehr glücklich 
zu einem einheitlichen Motiv zusammengezogen ist.) 
i) Unter der knieenden weiblichen Figur befindet sich das verschränkte Wappen 
der Pergenstörffer und Haller. Unten befindet sich die Grabschrift, zu beiden Seiten 
je ein Wappen der Pergenstörffer, links mit einem kleinen der Landauer, rechts 
mit einem kleinen der Harsdörfer. Links liest man: Anno domini 1446 jar an 
'ant Bartholomei abent verschid der erber man Eberhart Pergenstorffer, dem Got 
genedig sey amen. 
Anno domini 1447 jar am dinstag nach sant Dyonisentag verschid die erbere 
rau Ursula Eberhart Pergenstorfferin, der Got genedig sey amen. 
Auf der rechten Seite, wo die Buchstaben mit lfarben aufgemalt sind, liest 
man: Anno domini 1498 jar am montag nach sant Andrestag verschid der erber 
man Sebolt Pergenstorffer, dem Got genedig sey amen. 
Anno domini 1499 jar am eritag nach sant Erhartstag verschid die erbere 
rau Katherina Sebolt Pergenstorfferin, der Got genedig sey amen. 
Die bei den „Nürnb. Künstlern“ abgedruckte Grabschrift (1822. J, p. 40) ist 
ganz unzuverlässig. Katherina Pergenstorfferin giebt sie als 1488 gestorben an. 
Für Sebolt Pergenstorffer ist Dorothea Pergenstorffer als 1484 gestorben an—
	        
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