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machten sie Frieden unter sich und wollten dem Pilgrim
9— zugleich an den Leib und ihn zum Kloster hinaus—
treiben.
Da war der Eppelein auf einmal nicht mehr zu
sehen. Als sie ihn aber überall suchten vom Speicher
bis zum Pförtlein, stand an der Mauer angeschrieben:
„Ich bin nicht mehr da. Seid zufrieden, daß Ihr
habt; es ist noch zu viel, weil Ihr meiner nicht
ont.
Eppelein.“
Um diese Zeit fügte der Himmel von Jahr zu
Jahr viel Unglück über Land Franken und sonderlich
Nürnberg.
Das mag wohl ein Gericht Gottes gewesen sein,
dafür, daß die zu Nürnberg Eppelein, dem Feind alles
Rechts und der heiligen Leute sonderlichem Gegner, nicht
besser zu Leibe gingen.
Als demnach das große Sterben einriß, und das
Jahr drauf die Heuschrecken kamen, und wieder drauf
das Wasser stieg, daß die Pegnitz bis zum Vestnerberg
brauste, war es Gottes Strafe. Da 's aber drei Tag
vor Sankt Margareth zum Brennen kam, hatte Eppelein
die Hand selber im Spiel. Und war das so:
Eppelein's Frau, die Kunigunde, starb. Da war er
sehr betrübt und mochte nicht auf dem Schlosse bleiben,
sondern nahm seinen Sohn mit und gedachte, eine Zeit
beim gleißenden Wolf zu verleben. Das erfuhren die
Nürnberger, und dachten, die Gelegenheit sei gut, Schloß
Trameysl niederzubrennen. Das erfuhr wieder der Eppe—
lein. Nun macht' er sich gleich auf und eilte mit den
Seinen fort nach Trameysl.
Da er ankam, brannte das Schloß, er aber wie
der Satan auf die Nürnbergischen los und dreingehauen.
Die, mutig wie sie sind, auch nicht faul, und da ging's
drauf und dran, das war schrecklich, stachen ihm auch
das Roß zusammen, 's war aber nicht sein eigenes, setzten
ihm und den Seinen hart zu und wollten den Weg ver—
sperren, bis die Burg ganz in Flammen stehe. Damit