Volltext: Historische Beschreibung der Stadt Nürnberg

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jagte: „Ss ift gar fein Schade an unfern Staaten, was der 
Mutter Gottes zu Ehren gefchieht; dazu verachten wir gerne den 
zeitlidgen Nuben, wo ung ewige Ruhe und Chre entfpringt. Darum 
mußt Du bei Berlierung unferer Majeftät Gnade deinen Freunden, 
des Raths Senoffen, unjern Kaiferlidhen Brief überantworten, und 
deinen beften Fleiß anwenden, daß folches gejdhehe, was wir ge: 
bieten.” Durch diefen Machtiprudh wurden die Juden. fofort aus 
ihren Wohnungen vertrieben und Stromer felbft erfhrac über den 
unerwarteten Erfolg feiner RMede. Bei feiner Heimreife getraute 
er fi) nit in die Stadt, er fürdgtete zur Berantwortung gezogen 
zu werden, darum fchirkte er von Weiffenburg aus einen Boten an 
den Nat nach Nürnberg und verlangte fidheres SGcleit, fodann 
ftellte er den Verlauf der Sache wahrheitsgetreu dar, worauf die 
SIuden ihre Häufer räumen mußten. Docdy gönnte man ihnen ein 
Fahr lang Beit dazır, die Bänke der Mebger, Bäder, Fijhver- 
Kiufer, weldhe den Juden zinsbar waren, . wurden ebenfalls weg- 
geriffen und ihnen die Erlaubnig ‚ertheilt, id) auf der Brandjtätte 
som Heumarkt bis an die PegniB hinab anzubauen. 
E€3 gibt daher nodj bis auf den Heutigen Tag in unfjerm 
Nürnberg eine IJudengafje, ein Judenhöfden und in der Bekichlaz 
gergafle (in der Nähe des Wöhrderthores) einen IudenkirhHhof, 
Ein anderer Hijtoriker fagt hierüber Folgendes: „Im Jahr 
1350 hat Kaifer Carolus IV. die St. Marien: oder Frauenkirche 
in Nürnberg zu bauen angefangen,” wovon in Sigmund von Birken 
Spiegel, zur Chre des Haufes Defterreichs, Folgentes S. 323 zu 
lejen ift: „S$ hat Kaifer Karl in Betrachtung, daß die Iuden 
jeit der Zerftörung der Stadt und Wiederaufbauung derjelben, die 
bejten und bequemiten Derter der Stadt bewohnten, und daß folches 
bei diefer Stabt ein großer Nebeljtand wäre, dem Rath und Bür- 
gern zu Nürnberg erlaubt, nachdem Kein großer Plab zum Kaufen 
und Verkaufen in der Stadt fei, daß fie alle Judenhäufer zWwijdhen 
Franz Haller und Friß Behaims Häufern, dazız die IudenfHule 
und die vier JudenhHäufer, die in Mitten zwijchen den zwei Straffen 
und au gegen UlrigH Stromers Hüufern gelegen, abbredjen durften. 
Doch befahl er, daß man aus der Iuden{Hule eine. Kirche madher 
GHammerbacher, hift. Befdhr, .n 
5. Stabi Nürnbera,
	        
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