Full text: Alt-Nürnberg

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Seele zur Gnade Ew. Heiligkeit und der römischen Kirche zurück— 
zukehren“ schrieb er einmal. Ja er, der Bundesgenosse von Eugland, 
ließ sich treuloser Weise in geheime Unterhandlungen mit dem fran— 
zösischen König ein, in der tölpelhaften trügerischen Hoffnung, daß 
dieser die ersehnte Aussöhnung mit dem Papste erwirken wolle und 
werde. Es waren knapp zwei Jahre seit dem Tage von Koblenz 
verflossen, da gab Ludwig das Bündnis mit Eduard von England, 
der mittlerweile zwar die Franzosen in der Seeschlacht von Sluys 
geschlagen, aber zu Lande, von Ludwig fast gar nicht unterstützt, 
nichts damit erreicht hatte, vollständig auf, forderte von Eduard das 
demselben verliehene Reichsvikariat wieder ab und schwur zu Vilshofen 
dem König Philipp Freundschaft. 
Es ist nicht zu verwundern, daß, wie uns zeitgenössische Stimmen 
berichten, dieser Wankelmut Ludwigs, der für Feigheit angesehen 
wurde, große Mißstimmung, besonders in den bürgerlichen Kreisen, 
erregte. Eine andere, aus der Begierde nach Vergrößerung seiner 
Hausmacht hervorgegangene häßliche Handlung Ludwigs mußte not— 
wendig seiner Achtung auch bei den Fürsten großen Abtrag thun. 
Die Gräfin von Tirol, Margaretha Maultasch, ein derb sinnliches 
Weib, war mit des Böhmenkönigs Sohn Johann Heinrich, einem 
jungen Schwächling, verheiratet und lebte mit demselben in einer 
nichts weniger als befriedigten Ehe. Die Tiroler Adeligen, unzufrieden 
mit der böhmisch-luxemburgischen Herrschaft, verschworen sich, die 
Böhmen zu vertreiben und Margaretha mit dem vor kurzem Witwer 
gewordenen Markgrafen Ludwig von Brandenburg, einem schönen 
ritterlichen Mann, zu verheiraten. Die Vertreibung der Böhmen 
gelang; Kaiser Ludwig, für den die Gewinnung des Weges nach 
Italien durch eigenes Land sehr erwünscht sein mußte, trennte, ohne 
die kirchliche Entscheidung abzuwarten, aus kaiserlicher Machtvoll— 
kommenheit die Ehe der Margaretha mit dem Luxemburger und be— 
lehnte seinen Sohn Ludwig mit der Grafschaft Tirol. Wie man 
über diesen kaiserlichen Gewaltstreich dachte, besagt drastisch ein 
Chronist: „Der Geruch des Kaisers, bisher so wohlriechend, ist in 
den Nasen der Fürsten stinkend geworden.“ Was Ludwig an Land 
für sein Haus gewonnen, hatte er an Achtung verloren. Die 
Luxemburger aber setzten, um Rache zu nehmen, alles in Bewegung 
und wandten sich vor allem an Benedikts XII. Nachfolger, den 
Papst Clemens VI., der viel energischer als sein Vorgänger und 
weil er zudem der Erzieher von König Johanns Sohn Karl gewesen, 
den Luxemburgern bereitwilligst die Hand zum Verderben Ludwigs bot. 
Trotzdem daß Kaiser Ludwig wissen mußte, was der Papst gegen 
ihn im Schilde führe, fuhr er doch fort, sein Glück bei demselben in
	        
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