Volltext: Des Bürgermeisters Töchterlein

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Brausend fortgewütet hätten. 
Bürgermeister Stürmer war es, 
In Begleitung seines alten 
Treuen Hans und reis'ger Knechte. 
Sprachlos stiert vom eoß er nieder. 
Uber des Magisters Leiche 
Stürtzt mit einem wilden Aufschrei 
Eben Hildegard die arme. 
Scheltend jagt der Bürgermeister 
Zwei der mitgebrachten Reis'gen 
Eilends nach der Stadt um Hilfe. 
Hör mich Wallther, mein Geliebter 
Schreit das blasse Mägdlein gellend, 
Schlag doch auf die lieben Augen 
Hildegard ruft dich, Geliebter! 
Tot! tot! kreischt sie markerschütternd, 
Daß die wilden reis'gen Knechte, 
Die zu Bahren Aste hanen, 
UÜberläuft ein kalter Schauer. 
Dabei küßt sie unablässig 
Seine todesblassen Lippen, 
Streicht aus der zerhaunen Stirne 
Ihm die blutgetränkten Locken. 
Fasse dich, mein Kind, spricht finster 
An der Tochter Seite tretend 
Unbewegt der Bürgermeister. 
Schaudernd starrt ihn an das Mägdlein. 
Rühre mich nicht an, du bist ein 
Mörder, du bist nicht mein Vater! 
Ruft sie gellend, irren Auges. 
Wieder sinkt sie auf den Rasen 
An des blassen Mannes Seite. 
Zähneknirschend tritt der Vater 
Schweigend zu dem wunden Sohne. 
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