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Wohlfahrtspflege 
Zeitpunkt Alleinstehende Ehepaare Kinder unter 14 Jahren Kinder über 14 Jahre 
Männer oder Frauen und andere Angehörige 
am 23. 6. 1920 monatl. 100 M 170 M 45 M 70 M 
(bisher 80 M) (130 M) 6o M) — 
am 10. 2. 1021 monatl. 150 4 255 M 70 M 1065 0.. 
Außerdem erhielten die Armen im Winter 1920/21 noch Natur ali en' (Kartoffeln 
und Malzkaffee). 
Tätigkeit. Am 13. Oktober 1920 hat der Armenrat beschlossen, die Ar men speise— 
anstalt Trödelmarkt 58 wieder in Betrieb zu nehmen. Die Wiedereröffnung, die am 
. Dezember 1020 erfolgte. war durch die Auflösung der Volksspeisungsanstalt notwendig ge— 
worden. 
Am Schlusse des Berichtsjahres wurden 1623 (1213) Armenparteien mit 3281 (22608) 
Personen unterstützt; hierzu kommen noch 186 (158) Kostkinder. 
Die Zahl der ausgestellten Zeugnisse zur Erlangung des Armenrech ts in bürger— 
lichen Vechtsstreitigkeiten belief sich auf 4085. 
3. Stiftungen. 
a. Unterrichtsstiftungen. 
Neuerrichtete Stiftungen. Musikdirektor Bapyerlein'sche Musik— 
sttiftung. Die am 15. Februar 1920 in Cadolzburg verstorbene verwitwete Privatiere 
Louise Wendler, geborene Bayerlein, Schwester des verstorbenen Direktors 
der ehemaligen Musikschule (jetzt Konservatorium für Musik) dahier, Wilhelm Bayer lein, 
hat mit letztwilliger Verfügung vom 27. Mai 1914 dem ehrenden Andenken ihres am 
24. Februar 1913 verstorbenen Bruders aus dem ihr durch dessen Cod zugefallenen Vermögen 
in der Höhe von 35 588 4 obige Stiftung errichtet. 
Der Hauptteil des Zinserträgnisses ist bestimmt zu Stipendien für würdige, unbemittelte 
Schüler und Schülerinnen der städtischen Musikschule in Nürnberg. Es sollen gewährt werden 
2 Stipendien in der Höhe von je 300 M, 2 zu je 200 M und 2 zu je 100 . Ein etwa ver— 
bleibender Rest soll zum Anschaffen von Noten für unbemittelte Schüler verwendet werden. 
Diese Stipendien können nach Bedürftigkeit und Würdigkeit an gleiche Empfänger 
2auch 3 Jahre nacheinander verliehen werden. Auch kann der ganze Ertrag der Zinsen solchen 
Schülern oder Schülerinnen zugeführt werden, die zur Absolvierung ihrer Studien auf l Jahr 
nach München müssen. Jedoch wird Würdigkeit und Bedürftigkeit vorausgesetzt. 
Das Olbild des Musikdirektors Bapyerlein soll einen würdigen Platz in der —A 
schule finden. 
Nach Abzug der Verwaltungskosten sollen 102 des SZinsertrages an die MWarktgemeinde 
Cadolzburg, den Geburtsort des Bruders der Stifterin, abgegeben werden mit der Be— 
stimmung, daß die Gemeinde für würdige Instandhaltung des Grabes durch einen Gärtner 
(1015 M Anschlag) Sorge trägt. Die verbleibende Summe soll zur Hälfte am 24. Juni 
an würdige, arme Männer gleichheitlich verteilt werden, während die andere Hälfte zur In— 
standhaltung des Gemeindearmenhauses verwendet werden soll. 
Die Stiftung soll 5 Jahre nach dem Tode der Stifterin (d. i. am 15. Februar 1928) 
in Kraft treten, bis zu welcher Zeit die beiden Söhne der Stifterin „Ernst Wendler, Kauf— 
mann in Aschaffenburg, und Robert Wendler, z. Zt. Oberlehrer an der Realschule in Sal— 
zungen, evtl. deren Witwen“, die Nutznießung haben sollen. 
Der Stadtrat hat mit Gesamtbeschluß vom 7. April 1920 die Verwaltung der Stiftung 
übernommen.
	        
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