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V. Die ungleichen Kinder Eve.
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Da mir etwan geriet ein Schanz.
Mit dem Glauben ich gar und ganz
Den meinen Kopf nicht brechen wil.
Nabal der Vol spricht:
O du hast meines Kopfs auch vil,
Der Predig tu ich nicht nachlaufen.
Het ich zu freßen und zu saufen
Die Nacht bis an den hellen Morgen.
Got ließ ich für sein Himel sorgen.
Achan der Dieb spricht:
Mir ist auch, wie du hast gemelt.
Het ich groß Reichtum, Gut und Gelt,
Wer gleich, mit Wucher oder Betriegen,
Mit Stelen, Rauben oder Liegen,
Wer mir auch lieber wann die Schrift,
Dieweil man sich daran vergift
So mit mancherlei Ketzerei,
Aberglauben und Schwirmerei.
Des wil der Schrift ich müßig gen.
Esau der Wollüstig spricht:
Ir Brüder, ich tu bei euch sten.
Mich erfreut wenig Gottes Wort.
Het ich dafür an disem Ort
Auf Erden allerlei Wollüst,
Darmit ich meinen Fürwiz büst,
Denn wer ich wol content darmit.
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Nimrot der Tyran spricht:
Ir Brüder, ich hab auch den Sit,
Ich wolt vil lieber gwaltig sein
Und herschen in der Welt gemein
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611 Schanz, Wurf, aus frz. chance. vergl. VI 40. — 613 der
Vol, in Völleres lebende — 614Ich stimme ganz mit dir überein.—
615 Predige s. zu VI 606. — 621 wer gleich, es wäre gleich, ob
durch — 688 waͤnn, als. — 624 beachte, welche Angriffe auf die
Evangelischen hier und im folg. gekennzeichnet werden. — 627 des,
darum. — 631 Wollust, Vergnügen vergl. Vers 648. — wolküstig,
vergnügungssüchtig. — 638 Furwiz, Übermut. — büßen heißt ig
besser machen, ein übel wegschaffen, dann genug tun. — 634 Sit,
Sitte ist in der älteren Sprache masc. — 636 gemein. allgemein.
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