Full text: Das Nachleben des Hans Sachs vom XVI. bis ins XIX. Jahrhundert

Wohlfahrtspflege 
widerruflichen Zuwendungen und Elternge 1der ein, die ebenfalls eine ganz 
umfangreiche Arbeit verursachten. 
Gemäß Erlaß des Reichsarbeitsministeriums wurde den Fürsorgestellen auch die Vor⸗ 
bereitung der Gesuche um Unt erstützung aus dem Altfonds, welcher die sämt— 
lichen seitherigen sonstigen militärischen Unterstützungsmittel restlos umfaßt, zugewiesen, so daß 
künftig die Rentenabteilung auch sämtliche Unterstützungsgesuche der Altveteranen und der 
sonstigen Personen, die nicht aus Mitteln, die für Teilnehmer des Krieges 1914/18 bereitgestellt 
sind, unterstützt werden können, zu behandeln haben. 
Verwaltungs abteilung. Die Tätigkeit dieser Abteilung erstreckte sich hauptsächlich 
auf den umfangreichen Sitzungsdienst. Im Laufe des Jahres wurden Sitzungen des 
Verwaltungsausschusses, 104 Sitzungen des Unterausschusses für kleinere Unterstützungsfälle und 
Naturalunterstützungen, und 72 Sitzungen des wirtschaftlichen Ausschusses abgehalten. In 
diesen Sitzungen wurden insgesamt 3640 Fälle behandelt. 
Am Schluß des Berichtsjahres waren im Fürsorgebezirk Nürnberg 2806 rentenbezugs⸗ 
berechtigte Witwen, 4747 Kriegerwaisen und 894 Eltern oder Elternteile vorhanden. 
Unterstützungswesen. Diese Abteilung wurde infolge der immer mehr zunehmenden 
Teuerung in sehr erheblichem Maße in Anspruch genommen. Insbesondere wurden von den 
Hinterbliebenen neben Unterstützungen in Bargeld ganz enorme Anforderungen in Bezug 
auf Naturalunterstützungen oestellt. Bei den Barunterstützungen ist lediglich 
durch die Ende des Jahres einsetzende Umanerkennung in die erhöhten Rentenbezüge nach dem 
neuen Reichsversorgungsgesetz ein geringer Abbau eingetreten. Der Gesamtbetrag der ge— 
leisteten Barunterstützungen beläuft sich auf 1 003 415, 40 M. 
Naturalunterstützungen mußten wegen der immer mehr steigenden Preise 
für Kleidungs- und Wäschestücke in erhöhtem Maße gewährt werden. Die Fürsorgestelle hatte 
neben der Lieferung von Kleidern, Schuhen und Leibwäsche insbesondere dem großen Mangel 
an Bettwäsche sehr häufig abzuhelfen. Es wurden in 2033 Fällen Kleidungsstücke und 
Leibwäsche und in do Fällen Bettwäsche abgegeben. Die Anschaffung von Hausrat, ins— 
besondere von Betten, wurde, soweit irgend möglich, durchgeführt. 
Auch aus Anlaß der Konfirmation mußte die Fürsorgestelle infolge Mangels 
am Allernötigsten in vielen Fällen eingreifen. Es wurden zu diesem Zwecke in 183 Fällen Bar— 
— EV Fällen Kleidungsstücke abgegeben. 
Weiterhin hat die Fürsorgestelle in ziemlich weitßehendem Maße Vor schüsse für Winter— 
eindeckung gegeben, die von den Bedachten in kleinen Monatsraten wieder zurückersetzt 
werden konnten. Sierfür wurden in 388 Fällen 97 060 aufgewandt. Auch einmalige 
Unterstützungen wurden im Falle außergewöhnlicher Bedürftigkeit in ziemlich aus⸗ 
giebigem Maße gewährt. In Fällen von Selbständigmachung wurden von der Für— 
sorgestelle Darlehen gegen Rückersatzleistung ausbezahlt. 
Eine ganz besondere Belastung hat die Unterstützungsabteilung durch die Ver zög e— 
rung der Einweisung der erhöhten Renten nach dem neuen Reichs— 
versorgungsgesetz erfahren. Um für diese Verzögerung einen gewissen Ausgleich 
zu schaffen, wurden die Fürsorgestellen durch Verfügung des Reichsarbeitsministeriums er⸗ 
mächtigt, einstweilen Borsschüsse auf die den Hinterbliebenen nach dem neuen Reichsver— 
sorgungsgesetz zustehenden Bersorgungsgebührnisse zu leisten. Von dieser Verfügung wurde 
seitens der Hinterbliebenen in weitgehendstem Maße Gebrauch gemacht, so daß bis zum Schluß 
des Berichtsjahres in 2757 Fällen 864 200 M zur Auszahlung gelangten. In ganz besonders 
dringenden Fällen wurden auch Unterstützungen aus dem der Fürsorgestelle zur Verfügung 
stehenden Spendenfonds gewährt, der neben den vom Reich zur Verfügung gestellten 
Sozialmitteln als besonderer Fonds für solche Fälle zur Verfügung steht. Dieser Spenden—
	        
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