städtischen Regiment als Ratsmitglieder ihre Lebensauf⸗
gabe, auch war es nimmer Sitte, wie es die heutigen
Rentiers thun, von den Zinsen eines guten Vermögens
genährt, in träger Beschaulichkeit seine Tage zu verleben.
Die Patrizier Nürnbergs waren fast durch die Bank sehr
chätige, rührige Kaufleute, deren Handelsverbindungen im
Süden über Venedig nach dem Morgenlande und Indien,
nach Norden bis in die Niederlande, und von da bis in
die damals bekannten Länder des Atlantischen Oceans
reichten. Martin Behaim, der Altere — so heißt der
Valer in den Urkunden — betrieb hauptsächlich einen
Handel mit flandrischen Tuchen, der ihn seit lange mit
den niederländischen Städten Mecheln und Anwerpen in
Verbindung setzte. Er besaß mehrere Häuser in verschie⸗
denen Straßen von Nürnberg; in das fürnehmste, auf dem
Marktplatz belegene, hatte er als Gattin die Agnes
Schopperin, oder wie sie anderweitig genannt wird, Agnes
Schopper von Schoppersdorf, ein wackeres, tugend⸗ und
ehrsames Jungfräulein, heimgeführt. Dort in dem Hause,
davon allerdings heute nach den vielen Umbauten wohl
kaum eine echte, alte Wand gefunden wird, das aber ge—
genwärtig noch immer das Behaimsche heißt und als
folches den Fremden gezeigt wird, ward 1459 der jüngere
Martin Behaim, der erd⸗ und sternkundige Mann, der
Seefahrer, als der erste Sohn seiner Eltern geboren.
An diesem selbigen Geburtshause hat sich dazumal
noch eine eigne Vorrichtung, oder wie sollen wir es
nennen, befunden: eine Erhöhung, ein Erker vielleicht.
Man nannte das Ding im alten Nürnberg „den Heil—⸗
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stimmten Tage in jedem Jahre dem Volke die Reichs—
kleinodien gezeigt, welche vordem zur Zeit Kaiser Sigis—