Object: Nürnberger Schießmedaillen bis 1900

zum Spielen und anderer Kurzweil, wie auch zum Essen und Trinken 
aufgeschlagen, und zu solchem Ende auch eine Ruchen gebauet worden. 
Der Rath hat zur besten Angab 100 Goldgulden frey bevor 
gegeben, auch sind die andern Gaben eitel Goldgulden gewesen, die 
der Rath insonderheit darzu münzen lassen, und stehet darauf auf 
einer Seiten der Stadt Dürnberg (lappen: auf der andern die Jahrzahl. 
und dabei dieler Reimen: 
Auf dem SsSchiessen in diesem Jahr 
Solcher Stück 100 das Beste war. 
An S5S. Jacobstag, den 25 Julii, ist das Schielssen angegangen, 
und lind gewesen 1u1 fremde, dann 136 nürnbergische Schützen. Man 
hat gethan 24 Schub, und damit 5 Tage zugebracht. Immittellt hat 
der Rath täglich die fremden Schützen mit 32 Randeln Glein, auch 
mit Brod, Räß und Obst verehrt, welches die verordneten Cranzherren, 
o iederzeit vorher gegangen, präsentirt, und durch die Schiehstätten, 
o man umdrehen können, über den Schießplatz unter das Zelt tragen 
lallen. Den 31 Julii hat man angefangen zu gleichen. Ss hat aber 
Sstephan Riedel, ein Bogner und Clirth von Hugspurg, die beste 
Sab mit 13 Schulsen ungleicht gewonnen, hatte 9 Schub auf einander 
getroffen. Die andere Gab hat gewonnen hannß Koler, ein Bolz-— 
nacher zu Nürnberg, mit 12 Schussen. 
Diesen Tag hat man viel schöner, wohlgeputzter und mit 
goldenen Retten uncd andern Kleinodien gezierter iunger Knaben in 
den Schießgraben geordnet, die Gaben hinaus auf die hallerwiesen 
zu tragen. Vor denen sind erstlich hergetretten vier Trompeter, 
nachmals des Raths Provisoner und Kriegsleut. Denen lind gefolgt 
die Stadtpfeifer und auf dieselbe die zween Cranzherren, Clement 
Volkamer und Barthel Pöomer. Zu nächst vor den RKnaben ist gangen 
ein grosser vierschröttiger Mann, hannß Ochs genannt, seines hand- 
werks ein haubenschmidt, dessen gleichen an Länge und Dicke zur 
selben Zeit in der Stactt Dürnberg nicht war, dessen Gestalt gegen 
den kleinen Knaben sehr lächerlich zu sehen gewelen. Diesem lind die 
Anaben, als ihrem Fürer, nachgefolgt, haben seidene Fahnen getragen, 
an denen leidene Beutel gehängt, darinnen die Goldgulden gelegen. 
Nachdem nun die Gaben ausgetheilt, ist man wiederum in gleicher 
Ordnung in die Stadt gezogen, und hat ein ieder Schütz, der eine 
Gab gewonnen, seinen Fahnen getragen, haben auch alle dem Riedel 
von Auglpurg das Geleit bis vor seine herberge zum Mondenlschein 
gegeben.
	        
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