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der Nester eins gewesen, wo solche Staudenhechte
ihren Unterschleif gehabt haben.“
Eppelein (Apollonius) von Gailingen war ein begüterter
Ritter in Franken, dessen Stammschloß Gailing in der Nähe
von Rothenburg a. d. Tauber gelegen war. Außerdem be—
saß er noch das Schloß Trameisel in der Nähe von Mug—
gendorf, und die Veste Wald bei Gunzenhausen. Von Tra—⸗
maisel sei er öfters nach Muggendorf geritten, und zwar
über Felsen und Abgründe, an denen man sich sonst nur
mühsam mit Händen und Füßen forthelfen können, der kühne
Reiter sei über die Wiesent gesetzt, ohne einen Huf seines
Rosses naß zu machen.
Eppela Gaila von Dramaus
Reit allezeit zu vierzeht aus.
Da reit der Nürnberger Feind aus
Eppela Gaila von Dramaus.
sind Verse, die noch heute im Volke bekannt sind.
Die Veste Wald wurde von den Nürnbergern zerstört,
und ihr Name hat die irrthümliche Nachricht hervorgeru—
fen, als habe dem Eppelein der Wald bei Nürnberg zuge—
gehört, und weil ihm dieser von der Stadt strittig gemacht
wurde, sei er mit derselben in Fehde gerathen.
Dem war nicht so. Eppelein von Gailingen war nach
der Sitte jener Zeiten ein Ritter vom Stegreif, ein Placker
und Räuber, und mithin ein sehr gefährlicher Feind der
Städte. Allen Nachrichten und Andeutungen zufolge hat er
sein saubres Handwerk wacker, und so stark betrieben, daß
don einer etwaigen Aussöhnung nimmermehr die Rede sein
konnte. Als seine Helfer führt das Nürnberger Achtbuch
folgende Namen auf:
Albrecht Eisenhut, Albrecht und Rudolph die Kämmerer,
Herrman Nest, Fritz Walch, Raban von Neuenstein,
Adam von Crailsheim, Fritz von Gattendorf, Hans
von Kräenheim, Walch, Eglof und Walter von Lohen—
Oder: