Der Nuͤrnbergischen Hesperidum 2. Theil / 6. Cap. 117
Das Sechste Capitel.
Von dem Cedro di fior è sugo doppio.
Jese Frucht / welche ich im Jahr 1699. von dem Gard⸗See
bekommen / nennet P. Ferrarius am 263. Blat Limon Citratum
alios includentem, und stellet dergleichen pag. 271. ebenfalls
abgebildet vor / er zehlet sie aber unter die Geschlechte der
Citronen / weil jedoch die Einwohner des Gard⸗Sees diese
Frucht unter die Citronaten rechnen / habe ich ihnen hierinn
zu folgen / es nicht unbillig zu seyn erachtet.
Diese Frucht war gantz rund / obenher aufgesprungen / woselbst sie die dar⸗
innen gewachsene kleine Fruͤchte entdecket / wann die Frucht nach der Laͤnge ge⸗
theilet wird / sind in jeder derselben Helffte drey kleine ablaͤnglichte Fruͤchte zu
sehen / so gegen die Mitte oder das Centrum immer Fahen zugehen / und ob
sie schon an einer Seiten angewachsen / lassen sie sich doch in etwas voneinan⸗
der wenden / und haben ebenfalls Citronen⸗sfarbe Schelffen; Schneidet man
aber die gantze Frucht uͤber quer entzwey / ist sie also / wie die zweyte Figur zei⸗
get / anzusehen / hat gar ein wenig Marck / ist eines suͤßlichten Geschmacks
und angenehmen Geruchs / dahero sehr wol zu essen; die Blumen aber / welche
diese Fruͤchte bringen / seyn gefuͤllt / daher dann auch wieder gefuͤllte Fruͤchte
daraus werden. Ich zweisle aber nicht / daß / wie andere solche Baͤume mit ge⸗
fuͤllter Blůhe auch viele einsache Blumen zugleich mit hervor bringen / deren
Frůchte auch nach ihrer Art / einfach bleiben / und teine tleinere in sich he⸗
es werde auf gleiche Weise auch mit diesem Citronat⸗Baum beschaffen seyn /
daß nicht alle Fruͤchte Aseben bleine in sich halten
werden.
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