Metadaten: Preussens Politik in Ansbach-Bayreuth

— 974 — 
hatte in der Zwischenzeit eine vierte Reichsstadt, Rothen- 
burg, sich mit ihm wegen preussischen Schutzes in Ver- 
bindung gesetzt,! während Dinkelsbühl bei dem Magistrat 
von Weissenburg anfragte, unter welchen Bedingungen 
die Uebergabe der Stadt erfolgt sei.? 
Hardenberg drängten sich die Gründe für eine 
Annexion Nürnbergs mit solcher Gewalt auf, dass er es 
wagte, dem ihm erteilten Befehl nicht zu willfahren und 
nochmals sich nach Berlin zu wenden. In einem langen 
Bericht setzt er auseinander, dass die Besitzergreifung‘ von 
Nürnberg in finanzieller und politischer Hinsicht unbe- 
denklich sei. An Preussens Mässigung und Skrupulosität 
— denn davon hatte das Reskript mit feierlichem Ernste 
gesprochen — werde niemand glauben, da man wisse, 
dass in allem nur, politisches Interesse das Motiv sei. Wie 
Alvensleben behauptet er, dass der Wiener Hof sich durch 
Genügsamkeit des Gegners nicht in seinen Plänen werde 
stören lassen. Am Schlusse wird die Notwendigkeit be- 
tont, mit Frische aufzutreten, da sich sonst nichts unter- 
nehmen lasse.® Er traf damit einen der wunden Punkte 
im Systeme von Haugwitz. Auf sofortiger Einverleibung 
wollte Hardenberg nicht bestehen, wenn man nur in 
nächster Zeit Nürnberg gewinnen konnte, Indes sollte 
der König schon jetzt die höchste Autorität in der 
Stadt darstellen. Der Minister erbot sich, mit ihr einen 
Nebenvertrag‘ abzuschliessen, welcher Friedrich Wilhelm 
i. Bericht Hard. d. d. Fürth 15. Aug. 1796; R. 50. n. 41—4- 
2, Bayreuther Zeitung vom 6. Sept. 1796; ebda, 
3. Enfin, pour obtenir son but dans la politique comme ä la 
zuerre il faut, en prenant les precautions n&cessaires, hasarder 
quelque chose avec courage, vu qu’il est impossible de parer ä tout 
inconvenient sans perdre le moment favorable, qu'il s’agit de saisir. 
Aehnlich hatte vier Monate vorher Caillard zu Haugw. gesprochen: 
Bailleu I, 443.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.