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1I854-56 wurde sie von Voit in gotischem Stile umgebaut und für
den Aufenthalt der höchsten Herrschaften eingerichtet. Sie war ein
Lieblingsaufenthalt der deutschen Kaiser. Als der älteste Teil der
Burg ist der sogenannte Heidenturm (80 genannt wegen der früher als
Heidengöôtter gedeuteten verwitterten romanischen Skulpturen) zu
betrachten. In ihm befindet sich auch ein Teil der über einander
gebauten romanischen Kapellen (der sog. Doppelkapelle) aus dem
12. Jahrhundert. Die untere, die Margaretenkapelle, ist ein drei-
schiffiges Oblongum mit einem dem Mittelschiff angefügten Chore
und hat eine rundbogige Wöelbung, die auf 2 kurzen Pfeilern und
4 Säulen ruht. Ihrem düsteren Charakter entsprechend, diente sie
als Gruftkapelle. Die obere, die Kaiserkapelle, besteht aus einer
sbleinen Vorhalle, deren Gewölbe zwei runde, kurze und dicke Pfeiler
mit Würfelkapitälen tragen, aus drei kurzen Schiffen, die durch vier
hohe schlanke Marmorsäulen gebildet werden, und einem erhöhten,
über drei Stufen liegenden Chor. Beachtung verdienen die ver-
schiedenen Altäre, zum Teil mit vortrefflichem Schnitzwerk und Flügel-
bildern, teilweisse von Michel Wolgemut. Ein sehr malerisches Bild
bietet der Burghof. Rechts in einer Nische das Steinbild des sächsischen
Gesandten Blansdorf, ehemals in der (abgebrochenen) Dominikaner-
kirche. In der Mitte des Hofes erhebt sich die alte Kaiserlinde, der
Sage nach von der Kaiserin Kunigunde, Gemahblin Heinrichs II. (1002
bis 1024), gepflanzt. Man wird jetzt dureh die Sale und Gemächer
geführt, aus deren Fenstern sich eine prächtige Aussicht bietet. Auch
cine Sammlung von Gemälden von Lukas Kranach d. ä. Kopien nach
Dürer u. s. w., werden in der Burg aufbewahrt. An der Decke eines im
oberen Stock gelegenen Zimmers befindet sich ein beraldisches
Kuriosum, ein riesiger gelber Adler auf schwarzem Grund. Zu
beachten sind die in méehreren Gemächern stehenden, vortrefflich
modellierten Kachelöfen, zum Teil von Augustin Hirsvogel.
Albreécht Dürers Wohnhaus am Thiergärtnerthor wurde
unter Leitung des kgl. Professors Wanderer, der Zeit Durers ent-
sprechend, aus Mitteln der im Jahre 1871 am 400 jährigen Geburts-
tage des grossen Meisters ins Leben gerufenen Albrecht Dürer-
hausstiftung (Verein) restauriert. Die Wohnräume im ersten Stock
sind bereits stilgemäss hergerichtet, im 2weiten Stock ist eine
Sammlung von Originalien und Kopien Dürerscher Werke ausgestellt.
Das Justizgebâude, 1872 -78 von dem Oberbaurat Solger
an Stelle des alten zum Teil ins Germanische Museum versetzten und
dort wieder aufgerichteten Augustinerklosters erbaut. Den Sitzungssaal
des Handelsgerichts schmückt ein Monumentalgemälde Anselm Feuer-
bachs: »Kaiser Ludwig der Bayer verleiht den Nürnbergern Handels-
freibeiten- und ein von Professor Schwabe modelliertes Porträtreliet
jenes Künstlers aus Erz. Im Stiegenhaus an der Wand beim obersten
Treppenabsatz sind die von Professor Roth in München aus carrari-
schem Marmor gemeisselten überlebensgrossen Büsten des berühmten
RKriminalisten Auselm von Feuerbach und des hervorragenden Kasu-
isstibers und Zivilrechtskenners Dr. Rudolph von Holzschuher angebracht.
hoff Hie —