146
entwichen in der Nacht, die übrigen zogen sich in der größten
Unordnung zurück. Dem Cardinal gelang es zwar, einen
Theil der Flüchtigen wieder zu sammeln, aber auch sie stoben
beim ersten Angriffe der Böhmen auseinander, und diese
hatten nichts zu thun, als die wehrlosen Flüchtlinge nie—
derzumetzeln. Der Cardinal selbst verlor seine ganze Equi—
dage, Hut, Meßgewand und Kreuz, und kam mit dem Chur⸗
fürsten äußerst mißmuthig und niedergeschlagen wieder nach
Rürnberg zurück.
So war man denn endlich zu der Ueberzeugung gelangt,
daß mit Gewalt nichts gegen die Böhmen auszurichten sein
möchte, und es wurde beschlossen, auf dem eben beginnenden
Concilium zu Basel, die Sache wo möglich auf friedlichem
Wege beizulegen. Hätte man dies gleich gethan, wie viel
Elend, Noth und Jammer wäre dadurch so manch' deutschem
Lande erspart worden.
Während dieser Zeit der Unruhen und Stürme wurde
die Stadt Nürnberg durch einen besonderen Akt des Ver—
trauens geehrt, indem ihr der Kaiser mit Bewilligung
des Papstes und der Fürsten die Reichskleinodien und Hei—
ligthümer zur steten Aufbewahrung übergab. Schon Karb
IV. hatte dieselben mehrere Mal mit nach Nürnberg gebracht,
und daselbst dem Volke zeigen lassen. Zur damaligen Zeit
wurden sie auf dem Schlosse Karlstein in Böhmen aufbewahtt;
als aber 1422 die Hussiten sich diesem Schlosse näherten,
hielt sie König Sigmund dort nicht mehr sicher, und ließ
den Schatz nach dem Schlosse Blindenburg in Ungarn brin—
gen. Nun mochte man zu der Einsicht gekommen sein, daß
—0 doch
wohl nicht in die Fremde, sondern in deutschen Schutz und
Bewahrniß gehörten. Daher beschloß der Kaiser, wie schon
erwähnt, der von ihm so geehrten Stadt Nürnberg den
Schatz anzuvertrauen.
Ung
zahe
Per
ahet
satt
schen
uht
Pfe
mng
gisc
—R
Gef
abg
der
Me
sior
lich
gez
sint
gest
gen,
des
Jel
der