Volltext: Die reichsstädtische Haushaltung Nürnbergs (2. Band)

Vierter Abschnitt. Die Entwicklung des Stadthaushaltes. 853 
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Am Schlusse der Rechnung 1429 sind die sichtbaren Aktiva der Losung- 
;tube infolgedessen bis auf 23000 &% herabgesunken, obwohl die Losunger 
sie bereits um tausend Pfund aus dem Agiofond verstärkt haben. Auf 
lie gleiche Weise führen sie ihnen im folgenden Jahre 1200 % zu. Das 
‚st aber nur ein Tropfen auf einen heifsen Stein. Um gegen die jetzt 
iringend gewordene Kriegsgefahr gerüstet zu sein, schreibt der Rat daher 
ine Losung aus, deren Ertrag ausschliefslich zur Erhöhung der nunmehr 
als Kriegsschatz verwendeten Geldreserve dient, während alle Ausgaben, 
Jie weder in den ordentlichen Einnahmen, noch in den 3500 &%, die man 
Jen Juden in Form von Strafgeldern für Unzuchtsvergehen abgenommen 
hat, ihre Deckung finden, auf Anleihen verwiesen werden. Die Renten- 
verkäufe steigen in diesem Jahre wieder: auf 52 000 &. 
Die Entwicklung der folgenden zehn Jahre haben wir bereits des 
genaueren kennen gelernt. Sie läfst sich kurz dahin zusammenfassen, 
Jafs die Losung nunmehr zu einer regelmäfsigen, in zwei- bis dreijährigen 
Perioden erhobenen Steuer wird, deren Ertrag infolge der Erhöhung der 
Kopfsteuer im Jahre 1438 wesentlich steigt, dafs aber gleichzeitig die 
Ungeldeinnahme erheblich zurückgeht, sodafs nicht nur zur Bestreitung 
Jer aufserordentlichen, sondern zum Teil auch der ordentlichen Ausgaben 
Anleihen über Anleihen gemacht und die Barvorräte in einer Weise ge- 
schmälert werden müssen, die im Hinblick auf die plötzlichen Steigerungen 
jes Geldbedarfes, denen die städtische Finanzverwaltung ausgesetzt ist, 
richt unbedenklich erscheint. Im Jahre 1441 hatte die Stadt nur an 
Schuldzinsen zwanzigtausend Pfund mehr zu zahlen, als im Jahre 1420, 
wodurch allein schon der durch die stärkere Anspannung der Losung 
arzielte Gewinn aufgezehrt wurde. Der Mehraufwand von durchschnittlich 
L0000 &%, welchen die eigentlichen Verwaltungsausgaben infolge der un- 
ruhigen Zeiten erforderten, blieb somit ungedeckt. Um diesem Übelstande 
abzuhelfen, führte der Rat im Jahre 1442 zu dem schon bestehenden 
Weinungeld eine neue Weinauflage "ein, derzüfolge von dem in der Stadt 
and in Wöhrd umgesetzten oder konsumierten welschen Wein sechzig 
Pfennig pro Eimer, vom Landwein und Met aber die Hälfte &ezahlt werden 
sollte.!) Dieses „Eimergeld“ brachte gleich im ersten Jahre rund 10000 &% 
ain, wodurch sich die Gesamteinnahme aus dem Ungeld auf 23000 &% hob, 
sodafs es nunmehr wieder mit fünfundvierzig Prozent an der Gesamt- 
einnahme. beteiligt war. Trotzdem mufste man auch in diesem Jahre 
nicht weniger als 14000 % durch Rentenverkäufe decken, und da eine 
1) Der Eimer (= 64 Visier- oder 68 Schenkmafs) war der zwölfte Teil des 
Fuders. das die Steuereinheit für das Ungeld bildete. Vergl. oben S. 288. 
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