Volltext: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für das Jahr 1897 (1897 (1899))

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Vierter Abschnitt. 
Elektrizitütsmerk. Elektrische gtraßenbeleuchtung. 
J. Erweiterung des Werkes. 
Die Entwickelung und die finanziellen Ergebnisse des im Mai 1896 eröffneten Werkes 
m Jahre 1897 waren sehr günstig. Die erfreuliche Mehrung der Anschlüsse sowie die im 
rhebliche Vergrößerung der elektrischen Straßenbeleuchtung machte eine Erweiterung der 
zahre 1897 beschlossene Maschinenanlage erforderlich, zu welchem Zwecke die Gebäude der 
Zentralstation erweitert werden mußten. 
Durch Beschlüsse der städtischen Kollegien vom 26. Januar und am 2. Februar 1897 
vurde ein Kredit von 325000 Mark zur Erweiterung der Gebäude und Anschaffung einer 
Dampfdynamomaschine von 1000 Pferdestärken nebst Zubehör genehmigt. Hiebei wurde an— 
gesichts des stetigen Anwachsens des Strombedarfes beschlossen, die Gebäude so groß zu 
nachen, daß außer dieser Maschine zwei weitere Maschinensätze von je 1000 Pferdestärken 
iebst Zubehörungen untergebracht werden können. 
Die Bauarbeiten, welche nach den Plänen des Stadtbauamtes ausgeführt wurden, 
iahmen am 15. März ihren Anfang, und die Gebäude kamen, obgleich die Fundierungs— 
arbeiten durch starken Grundwasserandrang sehr erschwert wurden, in der kurzen Zeit von 
zwanzig Wochen unter Dach. Die Montage der Dampfdynamomaschine und der Rohrleit— 
ungen wurde Anfangs Oktober begonnen und derart beschleunigt, daß die Maschine am 
8. November zum Anlauf kam und nach Vornahme mehrerer Probebelastungen am 
2. Dezember erstmals auf das Netz arbeitete. 
Alle für die Erweiterungen erforderlichen Arbeiten wurden ebenso wie die Erbauung 
es ganzen Werkes von einheimischen Firmen zur Ausführung gebracht. 
Eine Vergrößerung der Kesselanlage erwies sich für den Winter 1897 noch nicht als 
iotwendig, wurde aber für das Jahr 1898 in Aussicht genommen. Die Leistungsfähigkeit 
der Anlage betrug Ende 1897 einschließlich der Reserve 18000 Hektowatt entsprechend 72000 
enstallierten Lampen. Außer der vorerwähnten großen Erweiterung wurden sonstige um— 
assende Buuarbeiten und Ergänzungen des maschinellen und elektrischen Teiles vorgenommen. 
Die Erweiterung des Kabelnetzes ist des Zusammenhanges wegen in den Unterabschnitt über 
dasselbe bei der Beschreibung des Betriebes des Werkes geschildert, die Erweiterung der 
Straßenbeleuchtung unter V in der Unterabteilung über diese. 
Das dicht beim Elektrizitätswerk stehende, seit Jahren außer Betrieb befindliche frühere 
Dampfpumpwerk der städtischen Wasserversorgung in der Tullnau wurde unter Benutzung 
der Fundamente zu einem Dienstwohngebäude für das Personal des Elektrizitätswerkes um— 
gebaut. Dasselbe enthält außer einer Wohnung für den Direktor solche für acht der Be— 
diensteten des Werkes. Ein Teil der Wohnungen wurde im November bereits bezogen. 
Zur Erhöhung der Betriebssicherheit wurde gegen Ende des Jahres neben dem vor— 
handenen Speisewasserbehälter von 50 Kubikmetern Inhalt ein zweiter von 20 Kubikmetern 
Inhalt aufgestellt, da eine Reinigung und allenfallsige Ausbesserung des ursprünglich vor— 
handenen einzigen Behälters in Folge des Dauerbetriebes nur mit sehr großen Schwierig— 
keiten möglich war. Zur Aufstellung des Behälters war ein umfangreicher Anbau an das 
Pumpenhaus notwendig.
	        
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