Volltext: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für das Jahr 1915 (1915 (1918))

Schulen 
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weisbare Formen von Tuberkulose im schulpflichtigen Alter verhältnismäßig selten sind 
trotzdem eine große Anzahl von Kindern schon eine Infektion durchgemacht hat. Es beruht 
dies auf der in diesem Alter bereits erworbenen Immunität, während andererseits die Spät— 
formen erst später auftreten. Die Kinder verhalten sich, wie Pollak angibt, bezüglich der 
Manifestation der Tuberkulose ganz verschieden, je nach dem Alter, in dem sie sich befinden, 
wenn sie erstmals in ihrem Leben Bazillen aufnehmen: im 1. bis 2. Jahre erkrankten 10090, 
im 3. bis 4. Jahre finden sich nicht selten Kinder, die wohl tuberkulöses Gewebe in sich 
bilden, jedoch nicht die geringsten Krankheitserscheinungen zeigen, vom 5. bis 6. Jahre an wird 
dies zur Regel, höchstens 6 bis 100/0 erkranken in der nächsten Zeit an nachweisbarer Tuber— 
kulose, und von diesen sterben 10 oder weniger daran. 
Jedenfalls wäre es, wie schon im letzten Bericht bemerkt wurde, nicht nur von 
Interesse sondern auch von praktischer Wichtigkeit, den weiteren Lebensweg der tuberkulösen 
Schulkinder genau zu verfolgen: Wie lange müssen sie durchschnittlich auf Grund der Ministerial— 
bekanntmachung vom 9. Mai 1911 vom Schulbesuch entfernt werden, wie viele müssen dauernd 
fern gehalten werden, wie viele werden geheilt, wie viele sterben und wie lange zieht sich 
die Krankheit bei den einzelnen hin? Bei der geringen Anzahl von Fällen dürfte die Be— 
antwortung dieser Fragen mit Hilfe der Fürsorgestelle, der hier alle tuberkulösen Schulkinder 
überwiesen werden, kaum auf Schwierigkeiten stoßen. 
Der Zustand der Zähmne ergibt sich aus folgender Zusammenstellung. 
Gesund 
Karies und Stellungs— 
anomalien mit Über— 
wiegen der gesunden Zähne 
Knaben Mädch.! zusammen 
Karies hohen Grades 
Klassen 
Snaben Mädch.! —ammen 
Knaben Mädch.! zusammen 
326- 8590 —676 2587* 689 — 700* 13097 *⸗ 
9,15 9,93 9,53 00 71,57 19,78 20,04 19,66 00 
278 193 * 471 2067* 1612 410 — 871 — 
9991 7791 8980/0 73,66 648 1681 16,61 010 
421- 1800 601* 1351* 200 146 * 351 — 
2130 1786 20,17 01068,88 107 1487 1178 
Klasse J.. .9,0 Klasse J.“ . — 74,27 Klasse J. . 16,78 
Iw Verghre ne. 760 ane e 54 364— — 
VII. bezw. VIII. 16,118) VII. bezw. VIII. dn VII. bezw. VIII. 3301 
Die in den letzten Jahren beobachtete fortschreitende Besserung ist demnach heuer 
zum Stillstand gekommen. Wohl ist die Zahl der Kinder mit guten Zähnen um eine Kleinig— 
keit gestiegen, aber auch die Zahl derer mit ganz schlechten Zähnen hat etwas zugenommen, 
und die mit mittelguten ist sich ungefähr gleich geblieben in der IV. Klasse, in der ersten 
und letzten ist sie um einige Prozente zurückgegangen. 
Das Ergebnis der Untersuchung auf Sehschärfe war folgendes. 
Maädehen 
Klasse ... 
Klasse V. . . 
Klasse VII bezw. VIII 
Klassen 
Knaben 
— 7 
zusammen 
Normal auf beiden Augen 
2806 78,54 (79,26) o0 2602 - 73,86 (72,98) —X 
2176 - 77,55 (78,55) . 1746 - 71,59 (67,.0), 
1417 71,67 (72. 18, 779 — 65.32 (683 ),. 
Normal auf einem Auge 
288 — 7,98 (828) 9s0 316 — 8197 (09,79) 60 5909 — 849 (9. 08) */0 
2388 — 8,48 (10,08). 229 - 9,39 (11,52), 467 8,90 (11,13) ,. 
347 1240 (12 56) 154 — 1808 1046). 401 -1269 114995 
— — 
αα οÑOααäα 
b 
— — 
Klasse .... 
Klasse V. . . 
SFlasse VII bezw. VIII 
5408 - 7622 (76,17) 0 
3922 - 7478 (70,51), 
2180 — 6930 (7063) 5 
Klasse . 
Klasse V.— 
SHlasse VII bezw. VIII 
Klasse .. . . 
Klasse IV. 
Slasfse VII bezw. VIII 
Unternormal auf beiden Augen 
488 — 18,5 (12 46) */0 ßos 17,17 (1725) s0 1088 — 15,84 (14 08 *)0 
392 - 13,97 (15,65), 464 * 19,02 (21,48), 856 - 16,32 (18,36) 
313 - 15,84 (15. 26), 256* 21.65 (21.000. 569 — 18.01 (18. 18),
	        
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