fullscreen: Sammlung neuer Prospecten aus der Gegend von Nürnberg

Kurze Nachrichten von den hier abgebildeten Ortschaften. 
Auf dem VI. Blat ist ein Theil des ebenen Platzes auf dem Gipfel des Mo⸗ Auser dem, bisher sehr geschonten Holzwachs, den sein breiter Ruͤcken traͤgt, geben 
ritzbergs nebst der Kapelle und dem Bruderhaus abgebildet; und auf dem VII. essen Eingeweide, so weit man bisher in selbige eingedrungen ist, eine reichliche Aus— 
die innere Ansicht der Kapelle. »eute. Ob es zwar nicht Steine von edler Art sind, die da ausgegraben werden; so 
Der Moritzberg ist einer der hoͤchsten Berge im Nuͤrnbergischen Gebiete. Er ind es doch Steine, die man weniger als iene entbehren kan. Aus solchen wird der 
ist durchaus mit Holz bewachsen, einige Herbstwiesen, und Felder am Fuß und dem neiste Kalch gebrennt, der Jahr aus Jahr ein nach Nuͤrnberg verfuͤhrt wird. Auch 
Gipfel desselben, ausgenommen. Der Holzwachs bestehet meistens in Tannen und die Erde „deren sich die dasige Favence-Fahbrique zu Verfertigung ihres Geschirrs 
Fichten, weniger in Forren und Eichen. In der Hoͤhe aber stehen auch schoͤne Bu⸗ edient, kontmt vom Moritzberg. Die vielerley offizinellen Kraͤuter, die da wachfen, ) 
hen und einige Ahorn. Man besteigt den Berg, der diese Muͤhe durch die herrliche berdienen nicht minder unter seine nutzbaren Produkte gesetzt zu werden; wie denn die 
ste Aussicht belohnt, und durch den Schatten seiner hohen Baͤume auch in der groͤe derren Professoren der Medizin zu Altdorf, iaͤhrlich mit ihren Zuhoͤrern botanische 
sten Sommerhitze erleichtert, von Haymendorf oder Rockenbrunn aus, in einer hal-⸗ Keisen dahin anstellen. So ist auch dieser Berg von solcher Lage und Beschaffenheit, 
ben Stunde. Am bequemsten geschiehet dies, wenn der Boden weder zu trocken daß viele Gattungen des Wilds in seinem Bezirk gehegt werden koͤnnten. Hirschen, 
noch zu naß ist. Denn im erstern Falle machen die abgefallenen Nadeln vom Holz die aber bisher in geringer Anzal vorhanden sind, Rehe, Fuͤchse, Haasen, Dachsen, 
die steilen Plaͤtze glatt, und im letztern thut es der leimichte Boden. Besonders ist Mader, Iltis ꝛc. haͤlten sich hier gerne auf. Schnepfen und andere Zugvoͤgel finden 
der Duft aus so manchfaltigen Kraͤutern in den Morgenstunden des Fruͤhtahrs erqui⸗ ad oft, in den Schlingen, unwillkuͤbrlich eine bleibende Staͤtte. Ehehin gab es auch 
kend, und die Aussicht reizend, wenn die Sonne bey einig erreichter Hohe die Ne-⸗ Woͤlfe, die erst zuAnfang dieses Jahrhunderts vollends ausgerottet worden sind. Ihr An⸗ 
hel unterdruͤckt hat, und die entfernten Gegenstaͤnde nicht in Duͤnste gehuͤllet sind. enken wird noch durch die Benennung einiger Plaͤtze, wie z. B. der Wolfsgalgen bey 
In der That beherrscht der Gipfel des Moritzbergs eine beynahe unbegraͤnzte ꝛeinburg, erhalten. Auch sind noch einige Wolfsgruben sichtbar. Ein iedesmaliger 
Anssicht, besonders gegen Abend. Von verschiedenen Gegenden stellen sich mehr als Vorschickungs-Inhaber hat die niedere Jagd auf dem Moritzberg und in dasiger Ge— 
hundert Ortschaften dem spaͤhenden Blick dar, und man kann mit Hilfe eines guten end, und haͤlt darauf einen eigenen Jaͤger, der, wie gedacht, aufm Rockenbrunn wohnt. 
Fernrohrs auch die entlegendsten Gegenstaͤnde deutlich erkennen. Vorzuͤglich gut in Die Kapelle wurde von dem schon genannten Herdegen Valzner, Senator zu 
dieser Absicht sind drey Standpunkte, wohin der Bergbewohner, oder der sogenannte Nuͤrnberg, und des Reichs Muͤnzmeister, der unter andern Guͤtern auch Haymendorf 
Bruder ieden, auf Verlangen, fuͤhrt. Der erste ist gegen Nordost, dessen Aussicht besaß, gestiftet, **) und mit einem bestaͤndigen Einkommen versehen. Sie ist erbauet 
aber von andern Gebuͤrgen eingeschraͤnkt ist.. Man erblickt hier den Rotenberg, die worden 1419 renovirt aber 1590. und 1650. Auser einem Hauptaltar hat sie noch 
Berge in der Gegend von Herspruck, den Hohenstein, Strahlenfels, und im Hin⸗ vier Nebenalidre. Im Chor und gegen der Kanzel uͤber siehet man gemalte Familien⸗ 
tergrunde das Flchtelgebuͤrg. Wappen, uud aufgehaͤngte Fuͤrerische Todenschilde, mit Wappewberzierungen und In⸗ 
Ein angenehm Gemisch von Bergen, Wiesen, Feldern, schriften. Das neneste Monument, das zu Ehren Herrn Jobst Wilhelm Fuͤrers von 
55 * 55 Hahmendorf, dessen großmuͤthigen Gesinnungen die Familie viel zu verdanken hatte, er⸗ 
Faͤllt nach und nach erbleicht, doch deutlich ins Gesicht. * nh kuͤnstliche Bildhancrarbeit unß Vergoldo 5 
Die blaue Ferne schließt ein Kranz beglaͤnzter Hoͤhen, bihter worden ist n — arch kuͤnst ß ergoldung auszeich⸗ 
Worauf ein schwarzer Wald die letzten Stralen bricht. Laller. net, hat folgende Inschrift: 
An einem andern Platz liegt gegen Mittag die ungemein fruchtbare Landschaft Vro Wersllüche nee Weneroniino 
zwischen Engelthal und Altdorf vor Augen. Sehr abwechselnd sind die Gegenstaͤnde, Domino Jodoco Guulielino Firero 
und zalreich die Ortichaften, die man hier uͤbersehen kann. Altdorf zeigt sich ganz ab Aeimongoreg penhet et Himmelgarten, 
deutlich, und weiter hinaus Birnbaum und Sulzbuͤrg. Die Aussicht aber gegen Abend amiliae Seniori 
an dem dritten Ort, ist am wenigsten begraͤnzt. Eine unuͤbersehbare Strecke flachen nato d. X. Octobr. IαααX. denato d. 
— mitte — art n— —V 
kandes faͤllt ins Gesicht. Ueber den Reichswald hinaus, der wie ein ausgebreiteter post alios eosque raroe piutimarum uirtutum, 
gruͤner Teppich zu Fuͤssen liegt, erblickt man die, noch vor Nuͤrnberg gelegene Orte, titulos vero paterno affectu de gente 
und die Stadt selbst mit allen ihron Hauptgebaͤuden, die sich deutiich erkennen, und sua immortaliter merito 
unterscheiden lassen. Daruͤber hin in groͤsserer Entfernung unter andern: Kadolzburg, Vne 
Kanimerstein, den Hesselberg, die Vestung Wilzburg, Erlang, Marlofstein ꝛc. ꝛc. „F 
So viel aber auch der Moritzberg dem Gesichtskreis darstellet, so ist er doch nicht — 
sowol einem Lustgarten zu vergleichen, dessen farbichte Blumenbeete blos das Aug ent⸗ 
juͤcken; als vielmehr einem Park, der Vergnuͤgen schaffet, und Fruͤchte hervorbringt. 
Auser
	        
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