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Große Baulüst.
Aus faulem Käse und andern übelriechenden Stoffen den Wohl⸗
geruch von Ananas, Aepfeln, Birnen, Vanille, Erdbeeren, Himbeeren,
Johannisbeeren, Kirschen, Limonen, Apfelsinen, Aprikosen, Orangen,
Pfirsich, Weintrauben, dem wohl bald auch der der Rosen und Veilchen
folgen wird. Ferner Ammoniak, Benzoe-Säure, Phosphor, Salpeter,
Essigsäure, Leuchtgas, Brennziegel, Zucker, Seife, Nahrungsmittel für
Fische und andere Thiere. Aus einem noch vor wenig Jahren in die
Luft als Rauch verloren gegangenen Körper einen Gewinn von
400,000 Mark zu ziehen.
Man hat daher nur Preise von 10,000, — 20,000, — 30 000,
— 40,000, — 80,000, — 60,000, — 70,000 bis 100,000 Mac
auszusetzen und Chemiker oder Laien (Pfuscher) werden Mittel finden,
den durch Mißgriffe der Gesundheitsmacher (Hygieniker) und die über—
große Baulust der Architekten in Verruf gekommenen menschlichen mit
einem Gewinn von 100 bis 500 Procent in absatzfähige Stoffe um—
zuändern und darzuthun, daß die Milliarden, die für Fortschwemmen
desselben bereits aufgewendet wurden, auf menschlicher Thorheit beruhen.
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Große Baulust (zu Seite 11).
Betrachtet man Nürnberg vom Vestnerthurm aus, an dessen Fuß
ein Theil des nierenförmigen Felsen sichtbar ist, von dem die jetzt auf
7 Hügeln stehende Stadt ihren Namen hat, so erkennt man, daß dieser.
Berg vor vielen tausend Jahren aus einer tiefen Felsenkluft hervor—
ragte. Die damals in der Höhe der Steinplatte bei Erlenstegen fließende
Pegnitz nebst den zahlreichen Waldbächen machte diese Kluft später
zu einem ungeheuren See und füllte diesen mit der Zeit mit ange—
schwemmtem Sand, der, soweit man bis jetzt durch Bohr-Versuche in
die Tiefe gelangte, keine Spur von Pflanzen-Ueberresten und Muscheln
zeigt.
Als dieser See sich einen Durchgang durch die Hügel der Lorenzer⸗
und Sebalder⸗-Seite erzwang und das tiefe Thal vom Hallerthor nach
Fürth durch Fortführung des Sandes in die Regnitz bildete, entstanden
an der Stelle des großen See's kleinere, nebst Sümpfen und Morästen,
Aufenthaltsorte für Wildschweine, Wölfe und Bären.
Die Chroniken gedenken bereits im 8. Jahrhundert des Ortes
Fürth, wo in Ermanglung einer Brücke eine Furt über die Regnitz
bestand, während erst im d. Jahrhundert der am Füß des Nierenbergs
errichteten Eisenhämmer gedacht wird, die wahrscheinlich von durch Karl
dem Großen als Gefangene hierher gebrachten Angelsächen errichtet wurdeit.