5 Geistliche Garten⸗ Freud /⸗/⸗/·⸗
gedente Sie auch so / und achte es fuůr kein geringes / sondern viesmehr
fuͤr etwas sonderbares: daß der grosse GOtt / und der seligen Jung⸗
fer Ihr geliebtester Freund JEsus / selbige an seinen himmli⸗
schen Hoff / und Paradisischen Lust⸗Garten durch den zeitli⸗
chen Tod abgefordert / und Ihr auch also gleichsam sagen lassen: Laß
du liehes Mutter⸗Herz ! Lasse dein Kind / deine Tochter / der⸗
ne holdselige schoͤne Menschen⸗Blume und liebliche Tugend⸗
Rose / dein rechtes reines Susannen⸗und ir disch schoͤnes He⸗
lenen⸗Bild / deine liebliche Rahel / deine schoͤne Hester / deine
andere irdische Flora / deine kuͤnstlich naͤhende und Seiden
stuͤckende Tabeam / deine kuͤnstlich musicirende Melpomene /
deine emsige Haus⸗Martha / deine JEsus⸗liebende Ma⸗
riam / deine kluge Abigail ! Lasse die fuͤr mir / (in meinen lieblichen
Himmels⸗Wo hnungen / und schonen Paradisischen Lust⸗
Auen) bleiben: Dann sie hat Gnade funden fuͤr meinen Au⸗
gen / die Welt ist Ihrer nicht werth / sie soll mir aufwarten/
uͤnd vor mir stehen. In Erwegung und Erinnerung dessen num⸗
werdet Ihr liebe Eltern / auch gar leicht die uͤbermaͤssige Trauer⸗
9* mildern und einhalten koͤnnen.
Endlichen und zum Beschluß so finden wir auch in unserem schoͤ⸗
nen Denk⸗ und Trost⸗Spruch / die freundlich e Gegen⸗Ant⸗
wort JEsu / welche Er seiner lieben Seelen⸗Braut auf Ihre
Lieb slammende Herz⸗ und Garten⸗Einladung entgegen bictet /
so heist aber dieselbe: Ich komme meine Schwester / liebe Braut/
in meinen Garten. O ein bereitwilliger und wilfaͤrtiger Sec⸗—
en en p lunde E * 3 *
Sehet abermal und erwaͤget zu Eurem Trost / Ihr betruͤbte
Eltern ! Wie schoͤn hat sich nicht die selige —5 Ae als ei⸗
ne geistliche Braut und kluge Jungfram zu der Antunft hres lie
ben Seelen⸗Braͤutigams gefast gemachet? Wie schoͤn hat 8
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