Objekt: Martin Behaim, der erd- und himmelskundige Seefahrer

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kanntschaft sollte für seinen künftigen Lebensgang von be—⸗ 
sonderer Bedeutung werden. 
Antwerpen galt mit Recht als Handelsplatz durch 
seine unmittelbaren, überseeischen Beziehungen fuͤr viel 
—D —— Fritz Häberlin wußte den 
jungen, strebsamen Handlungsdiener durch seine Schil— 
derungen von dem maͤchtigen Verkehr der Scheldestadt so 
zu begeistern, daß Martin bereits in Frankfurt den Plan 
faßte, nach Antwerpen möglichst bald überzusiedeln. Denn 
einmal erschien ihm dort die Gelegenheit, schneller für die 
Seinen eine gewisse Summe erwerben zu können, leichter ge— 
boten; zum andern schlummerte in ihm die Sehnsucht nach 
einer Stadt, bis zu deren Hafenmauer auch wohl Seeschiffe 
gelangten. Dort konnte er Männer sehen und kennen ler— 
nen, die fremde Länder und Himmelsstriche gesehen hatten 
und ihm von den Wundern des Erdbaͤlles erzählen 
mochten. 
Als er nach Mecheln zurückkam, stand der Entschluß, 
nach Antwerpen zu gehen, bereits bei ihm fest, und er teilte 
ihn sofort offen seinein Herrn mit, aus dessen Hause er 
nach wenigen Wochen friedlich schied. Bald hatte er sich 
in seinem neuen Wirkungskreise bei Herrn Fritz Häberlin 
heimisch gemacht, und genoß, wie vordem in Mecheln, das 
Vertrauen seines Prinzipals. Antwerpen an der Schelde, 
der wichtigste Seehafen der Niederlande, liegt nur etwa 
zehn deutsche Meilen vom offenen Meere entfernt, und 
der bei der Stadt breite Fluß macht regelmäßig den 
Wechsel von Ebbe und Flut mit. 
Der Haupthandel der reichen Stadt ging zu Be— 
haims Zeiten nach Portugal und dessen Hauptstadt Lissa— 
bon, denn die Portugiesen behaupteten den ersten Rang 
unter den kühnen Seefahrern des fünfzehnten Jahrhunderts.
	        
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