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bergs, enthält nur auf seinen beiden schmälern Seiten Ge—
bäude, seine Längenseiten sind theils mit Bäumen bepflanzt
und so erstreckt er sich frei von der breiteren Seite zu der
schmäleren hinab; demjenigen der diese Richtung an schönen
Abenden verfolgt, malerische Partieen bietend; hohe Pap—
peln heben sich über niedere Laubholzbäume und ihre Blät—
ter regen sich leise vom leichten Luftzuge, das wolkenlose
Firmament giebt wie ein matter Spiegel den Abendsonnen—
schein zurück und von diesem freundlichen Lichte umflossen
steht in scharfen dunkeln Umrissen eine Häusermenge, vorn
der alte viereckige Thurm, ein Ueberbleibsel der alten Stadt⸗
mauer und über die Dächer heraus ragen die Thürme der
Lorenzkirche und auf der Spitze des einen glaͤnzen noch hell⸗
strahlend die vergoldeten Zeichnungen, die ein längst ge—
storbenes Geschlecht als werthe Verzierungen darauf anbrin—
gen ließ.
In den Vorstädten giebt es in Wöhrd einen freien
Platz vor der Kirche und in Gostenhof einen ziemlich um—
fangreichen vor den Wirthschaften zum Mondschein und
Kronprinzen, dann den Platz gegen die Eisenbahn hin,
Plerrer genannt.
Nürnbergs Brücken und Stege waren wohl anfangs ohne
Ausnahme von Holz und die se größeren Verbindungsmĩͤttel wur⸗
den erst später, als man die öfteren Reparaturen hölzerner
Brücken vermeiden wollte und die bessere Dauerhaftigkeit
steinerner Brücken einsah, durch letztere ersetzt. Bei den
acht Eingängen in die Stadt führen acht hölzerne Brücken