Inhaltsverzeichnis: Geschichte der Stadt Nürnberg von dem ersten urkundlichen Nachweis ihres Bestehens bis auf die neueste Zeit

24 — 
richten über ihre ältesten Zeiten zu erklären. Auch Rom wurde ver⸗ 
bil durch die Gallier, Mailand durch Friedrich Barbarossa. Der 
Historiker kann nicht sagen, daß es um die geschichtliche UÜber⸗ 
—00 nach solchen Bränden irgendwie besser 
ei. 
ebee Nürnberg zu Beginn des zwölften Jahrhunderts schon ein 
namhafter Ort und wichtiger militärischer Stützpunkt gewesen sei, haben 
wir aus seiner Belagerung vom Jahre 1105 ersehen. Daß es aber 
auch schon damals eine Art Handelsplatz war, erfahren wir aus einer 
Urkunde vom Jahre 1112, in der Heinrich V. den Bürgern von Worms 
Zollfreiheit erteilt in allen seiner kaiserlichen Macht unterworfenen 
Plätzen, unter denen neben Frankfurt, Goslar u. s. w. auch Nürnberg 
genannt wird. Mummenhoff vermutet, daß dies Verhältnis auf Ge— 
genseitigkeit beruhte, daß also die Nürnberger gleichfalls in Worms 
Zollfreiheit genossen.*) 
Zu dem Jahre 1120 erzählen die Nürnbergischen Chroniken, daß 
die zerstörte Stadt um diese Zeit wieder auferbaut worden sei, „doch 
haben die Juden am ersten angefangen wiederum zu bauen, und der— 
wegen mit ihren Häusern die besten und gelegensten Orte der Stadt 
eingenommen, die sie auch lange Zeit bewohnet, bis sie davon hinweg— 
geschafft worden.“ 
Mit dem Tode Heinrichs V., der 1125 zu Utrecht starb, erlosch 
der fränkische Königsstamm, und die deutschen Fürsten wählten den 
Grafen Lothar von Supplinburg, Herzog von Sachsen, zum König, 
der sogleich auf seinem ersten Hoftage zu Regensburg einen großen 
Teil der Güter, die von den Saliern an ihre Erben, die Herzöge von 
Schwaben Konrad und Friedrich aus dem Hause der Hohenstaufen ge— 
kommen waren, als Reichsgut zurückforderte.“*) Zu diesem rechnete der 
König auch Nürnberg (wir wissen nicht, ob mit Recht oder Unrecht), 
das in den nun folgenden Kämpfen zwischen Lothar und den staufischen 
Brüdern einen Hauptzankapfel bildete. Denn letztere sahen es als ihr 
Eigentum an und zwar teilten sie sich in die von ihnen beanspruchten 
Länder dergestalt, daß Konrad, der jüngere Bruder, die fränkischen 
Besitzungen, darunter auch Nürnberg zugewiesen erhielt. Für wie 
bedeutend dieses schon damals gegolten haben muß, erhellt daraus, daß 
es mit einer starken Besatzung belegt wurde, über die Konrad selbst den 
Oberbefehl übernahm. (Forts. kolgt.) 
— —— 
*) In einer denselben Gegenstand vbetreffenden Urkunde von 1078 wird Nürn-— 
bergs noch nicht gedacht. 
2) Für das Folgende vergl. Giesebrecht, Geschichte der deutschen Kaiser⸗ 
zeit. Bd. IV.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.