Volltext: Officieller Katalog für die Ausstellungsgegenstände der Kgl. Bayerischen Staatseisenbahnen

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mit Pressluft von entsprechend hohem Druck (4 bis 
s Atmosphären) gefüllt, so ist das Funktionsventil 
gehoben und lässt die Luft in den Hilfsluftbehälter 
einströmen, sperrt dagegen den Zugang zum Brems- 
cylinder ab, so dass in letzterem kein Ueberdruck 
besteht und der Kolben in der Ruhelage ist. In 
dieser Stellung sind die Bremsen: gelöst, Wird der 
Druck in der Hauptleitung durch Oeffnen des Führer- 
ventils vermindert (um etwa !/a—'/z Atmosphäre), 
so verschiebt sich das Funktionsventil und verschliesst 
den Zugang von der Hauptleitung zum Hilfsluft- 
behälter, verbindet dagegen letzteren mit dem Brems- 
cylinder, sodass Pressluft in diesen einströmen kann 
und den Bremskolben vorwärts treibt. Hiedurch 
werden die Bremsen angezogen. Die Kraft, mit der 
dies geschieht, entspricht der Spannung der Press- 
luft im Bremscylinder, welche wiederum von’ der 
Druckverminderung in der Hauptleitung abhängt. 
Wird der Druck in letzterer stark vermindert (um 
ı Atmosphäre oder mehr), so nimmt das Funktions- 
ventil eine solche Lage ein, dass sowohl Pressluft 
aus dem Hilfsluftbehälter, als auch aus der Haupt- 
leitung in den Bremscylinder einströmt. Durch diesen 
Vorgang wird bewirkt, dass die in der langen Haupt- 
leitung vorhandene Pressluft zum Bremsen mitver- 
wendet, also nutzbar gemacht und zweitens hiedurch 
eine sehr rasche Druckverminderung in der Haupt- 
leitung des nachfolgenden Fahrzeugs erzielt wird, 
welche sich ungemein schnell von Wagen zu Wagen 
fortpflanzt und dadurch dieBremswirkung beschleunigt. 
Letzteres ist besonders bei langen Zügen von Wichtig- 
keit, um das gegenseitige Aufstossen der Wagen zu 
mildern. ausserdem auch von grosser Bedeutung für
	        
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