Gedichte.
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V.
Donnerstag, den 21. Juni.
Am Tage drauf führt' man sie hinaus
Zum Schießplatz ins neue Schützenhaus,
Zeigt' ihnen rings umher den Plan,
Die beiden Zielstätt', was drum und dran,
Gerüstet alles mit großem Fleiß,
Zumeist das künstliche Gehäus',
Das um die Armbrustbahn herging.
Darauf man in die Herberg' ging.
Nachmittags zeigten verordnete Herren,
Was sie zu sehen mochten begehren,
Das herrliche Zeughaus, mit Ruhm bekannt,
Ein Kleinod dieser Stadt genannt,
Den Bürgern und Freunden zu Schirm und Schutz,
Dem Feind allzeit zu starkem Trutz.
Auch zeigt' man ihnen in Lieb' und Treuen
Die Speicher und die Kellereien.
Und als der Tag war hingebracht,
Ging man zur Schneiderzunft zu Nacht,
Denn dahin lud sie, daß man käm',
Von Zür'ch der Bürgermeister Bräm,“*
Weil dorten in der Herberg' war
Der Eidgenossenschützen Schar.
Freitag, den 22. Juni.
Am Freitag führt' man sie darnach
Ins Münster,“ wo man sehen mag
Das Uhrwerk, kunstreich und vollkommen,*
Desgleichen man nicht oft vernommen;
Dran merket, wie die Obrigkeit
Der Kunst viel Gunst und Ehre beut;
Denn nichts ziert eine Stadt so sehr
Als edle Kunst und gute Lehr'.
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