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Ein Major und ein Rittmeister traten vor.
„Ich bitie Sie, dem dort Liegenden sofort die Waffen ab—
zunehmen und ihn auf die Wache zu schaffen. Sobald ein Feld⸗
scherer den Kornett verbunden haben wird, schicke ich ihn dorthin.
Im übrigen haften Sie beide, meine Herren, daß der Ritt—⸗
meister sicher eingeliefert wird.“
Die Offiziere verbeugten sich zustimmend.
„Dem Herrn Pfalzgrafen werde ich morgen selbst über den
bedauerlichen Vorfall berichten. Ich bitte die Anwesenden sich
bereit zu halten, ihre Aussagen über das Geschehene zu machen.“
Die Versammelten grüßend folgte er sodann den Voraus—
gegangenen, die er bald einholte. —
Junker Konrad war in das größte Zimmer der Witwe
Pfundmacherin gebettet worden.
Der alte Wachtmeister stand ängstlich neben dem Lager,
etwas weiter ab der Oberst, Rosen und Crailsheim.
In der Ecke saß die Besitzerin des Hauses, Frau Rosalie,
und weinte bittere Thränen. Glaubte sie doch, der freundliche
junge Herr, den sie in ihr altes Herz geschlossen, wäre bereits tot.
Allmählich kam der Verwundete wieder zu sich. Nach einem
tiefen Atemzuge schlug er die Augen auf und schaute verwundert
dem alten Freund ins Gesicht, der sich über ihn beugte.
„Nanu, Lund, was giebt es denn?“ fragte er erstaunt, sich
zunächst an nichts erinnernd.
„Gottlob! Herr Junker,“ rief der Angeredete, „daß Sie
wieder bei sich sind; aber nun schweigen Sie rein still und reden
kein Wort, der Feldscherer wird gleich da sein.“
„Der Feldscherer?“
„Freilich, mein armer Bube, um den Stich zu verbinden,
den Ihnen der Rittmeister Cederhjelm — Gott verdamm' den
hinterlistigen Schuft! — beigebracht hat.“
„Himmeldonnerwetter,“ fuhr Königsmark auf, sank aber
sogleich ächzend in die Kissen zurück.
„Still, Kindchen, still, nicht fluchen und sich nicht aufregen,“
beschwichtigte besorgt der Alte und drückte ihn nieder, als Konrad
sich wieder aufrichten wollte.
„Nein, der muß mir vor die Klinge, der Lump hat auf die
Mutter geschimpft und sie verspottet, jetzt fällt mir's ein,“ rief
erregt der Kornett.
Schlippenbach trat an das Lager.