fullscreen: Fürth in Vergangenheit und Gegenwart

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ehrte sein Andenken durch Erheben von den Sitzen. Seinem letzten Wunsche 
gemäß wurde er in Gotha verbrannt, seine Asche aber in Fürth bei— 
gesetzt. Die Beisetzungsfeierlichkeit fand am 22. Mal in dem mu Teaueci— 
flor drapierten Rathaussaale statt. Das mit einem Lorbeerkranz umgebene, 
mit Flor verhüllte Bild des Verblichenen zierte die Wand. Daus schwarz⸗ 
ausgeschlagene Podium trug eine Säule, worauf die Urne mit der Asche 
des Verlebten niedergestellt wurde. Den Fuß der Säule umgaben zahl— 
reiche Lorbeerkränze. Eingeleitet wurde die Feier durch das von 
Mitgliedern des Lehrergesangvereins vorgetragene ergreifende Lied: 
„Unter allen Wipfeln ist Ruh.“ Hierauf übergab Kommerzienrat 
Meyer von Hannover, als Haupt der Familie, die „Urne dem 
Stadtmagistrat, daß er damit verfahre nach dem letztwilligen Verfüg— 
ungen des Entschlafenen. Hierauf hielt Bürgermeister Langhans, mit 
Amtskette und Ordenskreuz geschmückt, die Gedächtnisrede, welche von er⸗ 
greifender Wirkung war. Kraͤnze mit entsprechender Widmung legten nieder 
Rektor Brunotte als Vertreter des Gewerbvereins, Dr. Schmidt für den 
Knabenhort, Fabrikant Engelhardt namens des Kunstvereins. Nach dem 
Gesang des Schlußchors „Über den Sternen wohnet Gottes Friede“ er— 
folgte die uüberführung der Urne in die israelitische Leichenhalle, wo sie bis 
zur Vollendung des Denkmals aufbewahrt wird Mit goldenen Lettern 
ist der Name „Königswarter“ in der Geschichte Fürths verzeichnet. Nimmer— 
mehr erloͤsche das Andenken an seine edlen Thaten! Sein Beispiel und 
Vorbild aber möge Nachahmung finden! 
Friedrich Cheodor Eduard Fehmus ist geboren den 28. Februar 
1806 zu Rothenburg o. T. als der Sohn des dortigen Stadtpfarrers. 
Er besuchte vom 12. bis 16. Jahre das Progymnasium seiner Vaterstadt 
und wurde 1822 in das Gymnasium Ansbach aufgenommen, in welchem er drei 
Jahre lang verweilte. Von 1824-27 studierte er in Erlangen, wo ihm 
die Vorlesungen eines Döderlein, Schubert, Heller, Wiener und Kraft zu 
teil wurden. Im Herbste 1827 verließ er Erlangen für 1u2 Jahr, um 
in Berlin seine Studien fortzusetzen und die Vorlesungen eines Neander, 
Schleiermacher, Hengstenberg, Hegel, Humboldt und Strauß zu hören. Nach— 
dem er noch 1829 ein halbes Jahr in Erlangen verlebt hatte, bestand er 
seine Aufnahmsprüfung in Ansbach, welcher 1834 seine Anstellungsprüfung 
folgte. In der Zwischenzeit verweilte er 4 Jahre in Württemberg. 1833 
kehrte er um Weihnachten auf einige Wochen in das elterliche Haus zu— 
rück. Im Mai 1834 wurde ihm die Verwesung der hiesigen Stadtpfarrei 
übertragen, welche 113 Jahre dauerte und mit mancherlei, eigentümlich ge— 
stalteten Schwierigkeiten verbunden war. Am 1. Dezember 1835 wurde 
er Verweser der 1V. Pfarrstelle und durch allerhöchstes Dekret vom 
24. April 1837 zum Pfarrer der erledigten V. Pfarrstelle und zum Prediger 
an der Auferstehungskirche und am Hospital ernannt. Nach 10 Jahren 
rückte er auf die IV. Pfarrstelle vor, welche 1851 zur dritten erhoben wurde, 
1854 ward er zweiter Pfarrer. Durch Dekret vom 28. April 1864 er— 
hielt er die J. Pfarrstelle. Als Religionslehrer wirkte er von 1851 - 65 
an der kgl. Gewerb- und Handelsschule. 1861 wurde ihm von der kgl. 
Negierung die Distriktsschulinspektion Zirndorf und im folgenden Jahre.
	        
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