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Præloquium generale.
— Allmaͤchtigen Vatters Gnad /
deß HErrn CHristi troͤstliches Wort / vnd
deß heiligen Geistes Krafft / komme zu vns / sey vnd
bleibe beh vns / jetzt vnd zu allen Zeiten / Amen
Ottesgeliebte / betruͤbte / vnd mitlei⸗
dige Hertzen: Ss ist ein altes / aber doch
durch die Erfahrung waargemachtes
Sprichwort: Ehestand / Wehestand:
2 Dann obwoln derselbe von aussen lieblich
. vnd schoͤn anzuschawen / so ereignen sich
doch darinn allerhand vielfaͤltige Beschwerungen / da⸗
durch das EhelicheLeben in einen Wehestand oder Bit⸗
ter⸗Creutz⸗Orden verwandelt wird. Bald mangelt es an
der Nahrung / bald an gesunden Leib / oder anderwerts an gu⸗
ten Freunden vnd Nachbarn / jetzt kranckt das Weib / bald
der Mann / stirbt eines von dem andern / so wird die Ehe gar!
getrennet / vnd folget nichts anders als Klage / Ach vnd
Wehe! Gibt dann Gott Kinder / so muͤssen selbe die Muͤt⸗
ter mit Schmertzen vnter jhren Hertzen tragen vnd gebaͤren /
Gen. 3. Alsdann gehet Wehe vnd Truͤbsalrecht an: Dann
Christlichen Eltern kan kein groͤsser Creutz zu Haͤnden stossen/
als mit jhren Kindern / abermal nach dem bekanten Sprich⸗
wort: Kinderwehe / seyn Hertzens wehe. Zwar / wanr
B sie noch
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