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halle begrenzt, welche früher als Zeughaus diente, In
der weiter nach Westen abzweigenden Kohlengasse befindet
sich die neue, im gotischen Stil erbaute P a u luskapelle
der Methodistengemeinde.
Die Königsstraße weiterschreitend, fällt rechts der monu-
mentale Prachtbau des Nürnberger Kunstgewerbehauses
L., Ostermayr ins Auge, der nach Entwürfen des
Architekten Professor Paul Pfann in München errichtet
wurde (Besichtigung ohne Kaufzwang gestattet).
Einige Schritte weiter gelangt man zur St. Lorenz-
kirche, der größten und schönsten protestantischen Kirche
Nürnbergs, in gotischem Stile erbaut. Durch die künstle-
rische Ausschmückung ihres Innern übertrifft sie alle
berühmten Dome Deutschlands. An Stelle einer 116
entstandenen, dem heiligen Grabe geweihten Kapelle wurde
gegen Ende des 13. Jahrhunderts (angeblich 1278) mit dem
Bau der Kirche begonnen; der südliche Turm stand schon
vor 1400. Als Bauführer des Langhauses gilt Herm
Keßler um 1341. Im 15. Jahrhundert wurde das Lang
haus erweitert und der Chor nach den Plänen Konrad
Roritzers neu erbaut. Im Jahre 1824 wurde das Gebäude
anter Heideloffs Leitung restauriert. Über dem
reich mit Skulpturen geschmückten Hauptportale befin
den sich ein großes Rosenfenster von 9m Durchmesser,
worüber sich ein hübscher Giebel in leichter Ausführung
erhebt. Die Türme, 77 m hoch, werden zur Zeit erneuert
and mit Fialen geschmückt, wie solche im 16. Jahrhundert
angebracht waren. An der Nordseite der Kirche befindet
sich die schr schöne Brauttür und ein altes Skulpturen-
werk: Christus am Ölberge, an der Südseite der Kirche
ein Marmorrelief, die heilige Dreifaltigkeit, sowie eine
von dem Mathematiker Stabius 1502 konstruierte,
vor einigen Jahren renovierte Sonnenuhr. Das Innere
der Kirche macht wegen der stilgerechten edlen Durch-
führung einen imponierenden Eindruck. Das bedeutendste
he ist das ‚von Hans Imhoff gestiftete, von
Adam Kraft 1496 um 770 Gulden gefertigte Sakra-
mentsh äuschen im Chor. Getragen von den Jebens
großen knienden Figuren des Meisters und seiner zwe
sellen, erhebt sich das Werk 20m hoch in mannig-
St. Loren,
Nach ein.