Metadaten: In Memoriam Adolf Bartning

Auch Dr. Osterhausen bestätigt dasselbe, als Folge eines 
nur halbstündigen anhaltenden Gehens. 
Die Zehen waren nicht verbogen, der ganze Fuß fein 
und normal gestaltet; also ist er weder barfuß gelaufen, 
noch hat er eine feste Fußbekleidung von Leder oder Holz, 
bevor er nach Nürnberg geführt wurde, getragen. 
Wenn Hauser sich mit ausgestreckten Beinen auf den 
Fußboden gesetzt hat, so lag die Kniekehle auf dem Boden 
auf, daß kein Kartenblatt dazwischen geschoben werden 
konnte. Der Verfasser meint: es werde dieß auch bei 
Clowns und Gauklern angetroffen. Wenn das der Fall ist, 
was ich nicht weiß, so ist dieß unnatürliche Beschaffenheit 
bei solchen Leuten, Folge der mühsamsten Übungen von 
frühester Jugend auf. Hauser aber, dieser plumpe, un- 
beholfene, wackelige, breitspurige Mensch, war nichts 
weniger als ein Clown oder Gaukler; es war das also bei 
ihm ein Zeichen, daß das ganze Wachsthum des Körpers 
unter Umständen vor sich gehen mußte, die eine solche 
von beiden Ärzten genau beschriebene und von Dr. Oster- 
hausen erklärte anormale Bildung des Knies möglich 
machten. Daß das Obductionsprotokoll nach dem Tode 
Hausers hiervon keine Erwähnung thut, ist doch gewiß 
kein Gegenbeweis, läßt vielmehr auf einen andern Grund 
schließen. Ebensowenig behelflich sind die Aussagen des 
Gefangenwärter Hiltel und des Kutschergehilfen Hacker, 
daß Hauser bei seiner Ankunft in Nürnberg im Schlafe 
die Beine an sich gezogen habe. Denn der Verfasser läßt 
die Bemerkung des erstern weg: daß es schien, als habe 
Hauser Schmerzen in den Hüften gehabt, und daß er 
nach seiner Ankunft; als er im Stall des Rittmeisters 
v. Wessenig auf Stroh schlief, so zu sagen zusammen- 
geballt, die Füße in die Höhe gezogen lag, war eben nichts 
i5 Bartning, Kaspar Hauser 
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