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über Berge nähert. Am entsprechendsten erscheint sie indeß
östlich von der Regensburger Chaussee und dem Lud—
wigsfelde aus; die auf einem mäßigen Berge liegende
alte Kaiserburg (GReichsveste) trägt zur malerischen
Ansicht sehr viel bei.
Auch die Straße von Fürth her, mit der anderen
Seite der Burg, im Vordergrunde die Gartenhäuser
der St. Johannis-Vorstadt, gibt einen freundlichen
Anblick, nicht minder die Schwabacher Straße, zwischen
Schweinau und St. Leonhard. Von der Erlanger
Seite her tritt vorzüglich die Burg hervor, und neben
ihr erblickt man die Kirchthürme von St. Sebald.
Die schönste Aussicht über Stadt und Gegend bietet
ohne Zweifel der Rechenberg an der Sulzbacher Straße
1/4 Stunde vom Thore.
Der Eindruck im Innern ist vorherrschend alter—
thümlich, und die seit Einführung der Gemeindeverfassung
vom Stadtmagistrat und von den Kirchenverwaltungen
mit Liebe und Sorge fortgesetzte Ausbesserung, Erneuerung
und Herstellung öffentlicher Gebäude im alten deutschen
oder sogenannten gothischen Style, in welchem Geiste
viele Privateigenthümer ihre Wohnungen herstellen oder
erneuern lassen, erhöhen diesen Eindruck. Nürnberg zählt
keine Paläste, aber große, geräumige Häuser, deren Eigen—
thümlichkeit zu erhalten Pflicht aller einsichtsvollen Ein—
wohner wäre.
Die Straßen, auf deren Reinlichkeit durch Pflaste—
rung und Abzugskanäle sehr gesehen wird, sind zum Theil
von ziemlicher Breite, können aber, in Folge der Unregel—
mäßigkeit der alten Bauweise, und da die Stadt auf
mehreren Hügeln liegt, mit den Straßen anderer großer