fullscreen: Preussens Politik in Ansbach-Bayreuth

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Haugwitz mass einem Abkommen mit Bayern nie den 
Wert wie Hardenberg bei. Für Ansbach-Bayreuth war es 
nicht von Gewicht, ob man eine Enklave mehr oder 
weniger, ob man den einen oder den anderen Grenzort 
besass. In Berlin trug‘ man sich mit dem Gedanken, die 
Konferenzen abzubrechen, wenn in München zu viele 
Schwierigkeiten erhoben würden. Gegen das Ende des 
November wurde dann von zuverlässiger Seite der Wechsel 
bezüglich Eichstädts signalisiert. Damit schienen die 
Enklaven des Bistums, die für Preussen eine so grosse 
Rolle spielten, aus den Verhandlungen auszuscheiden. 
Diese würden dadurch noch mehr in ihrer Bedeutung be- 
sinträchtigt worden sein, Haugwitz trat damals dafür ein, 
dass Hardenberg, ob er nun unterzeichnet habe oder nicht, 
München verlasse. Habe er seine Unterschrift gegeben, 
30 werde man die Ratifikation vertagen und vielleicht ganz 
verweigern.! 
Des Königs Macht baute sich ganz auf seine nord- 
deutschen Provinzen auf; die fränkischen kamen für ihn 
kaum mehr in Betracht. Die Macht des Kurfürsten war 
seit den Maiverträgen fast gleichmässig südlich und nördlich 
der Donau verteilt. In Franken beruhte seine Stellung 
wesentlich mit auf der Nähe der altbayerischen Lande. 
Doch fehlte ihm die Verbindung. Im Osten lag das 
Bayreuther Oberland dazwischen, im Westen das Bayreuther 
Unterland, Ansbach und eine Anzahl kleiner fürstlicher 
Herrschaften. Konnte sich Preussen darüber hinwegsetzen, 
dass ihm das eine oder andere fränkische Gebietsstück 
abging, so war Bayern bei weitem nicht in dieser Lage.* 
ı. S. die Denkschrift von Haugw. vom 26. Nov. 1802. 
2. S. die Worte des Kurfürsten aus dem Anfang des Jahres 
1802 bei J. Baader: Der Reichsstadt Nürnberg letzte Schicksale 
(1863), 25 u. die Aeusserung Montgelas’ aus dem Ende des Jahres 
bei Du Moulin Eckart in v. Reinhardstöttners Forschungen zur 
Kultur- u. Literaturgeschichte Bayerns IV 7/1806), 204.
	        
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