Der Nuͤrnhergischen Hesperidum 2. Theil/ z. Cap. g
Folgen nun
Die fremde aus Flalien erhaltene
Vitronaten.
* * *
*a
Das Dritte Capitel.
Von denen gemeinen VNitronaten /
und erstlich von dem
Cedro grosso Bondolotto.
Achdeme ich nun von dem Citronat insgemein einen verhoffent⸗
lich nicht unangenehmen Bericht dem geneigten Leser abgestat⸗
tet habe / erfordert meine Schuldigkeit / dessen sonderbare / so
fremd⸗ anhero gebrachte / als allhier gewachsene Arten zu be⸗
schreiben; Weil aber aus der bloßen Beschreibung solche sich
einzubilden unmoͤglich / als hahe sie dem Leben nach auf das
fleissigste in Kupffer stechen zu lassen / mit beyzufuͤgen / und denen
Liebhabern vor Augen zu legen / nicht ermangeln wollen. Der offt⸗ermeldete P. Fer-
rarius meldet in seinen Hesperidibus am 57. Blat / daß der gemeinen Citronaten /
wie er sie nennet Cedri vulgari, dreyerley Sorten seyen / erstlich der dalodiarische ⸗
dann der Genuesische / und drittens der kleine gemeine Citronat.
Ist demnach der Cedro grosso Bondolotto welcher mit dem Salodianischen
Citrodnat einerley / der erste / welchen ich hie kuͤrtzlich beschreibe / und in dem ver⸗
wichenen 17060ten Jahr aus Italien von dem Gard⸗See erhalten / dieser hat
gewogen hiesige fuͤnff Pfund / und war in der Groͤsse / wie beygelegte in Kupffer
gebrachte Figur weiset / ist unter allen Citronaten die groͤsseste Art / welche
in Italien wol zehen und mehr hiesige Pfund wuͤget / sie seyn wol etwas ablang /
doch nicht so viel wie andere / und werden manche auch wol runder. Die Schelf⸗
fe ist glaͤtter als bey andern / doch gleichwol etwas knockericht / und der Laͤnge nach
gefaltzet / so Ferrarius in Hesperid pag. 58. Cutem in longitudinem striatam nennet.
Das Fleisch zwischen der Schelffen und dem Marck zimlich dick / dabey nicht
gar sauer /sondern zugleich wie etwas bisamhafftig am Geschmack / und daher
sehr lieblich und angenehm zu essen / wie er dann / in duͤnne Plaͤtze geschnit⸗
ten / sehr gerne mit dem Gebratens von den Italiaͤnern
genossen wird.
—
p83 8
P
—5
Tdug