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der Stadt ging, nach einem einigen deutschen
Vaterland. —
Der März war mild und weich, die Knospen
begannen zu schwellen, die Weiden an der Pegnitz
glaͤnzten silberweiß, und die Kinder suchten in den
Gärten unter dem welken Laub Veilchen und
Schneeglöckchen. Die Sommerhäuser wurden ge—
lüftet, die Handwerker strichen und besserten aus.
Ostern wollten Rottmanns schon im kleinen
Gartenhaus verleben. Frau Josephine hatte nun
wieder viel im eigenen Haushalt zu tun, und das
machte sie froh.
Rottmann ging gar oft an Feldmanns Seite
aus den Toren der Stadt und wanderte mit ihm
um die Mauern, allüberall gab es Wünsche und
Hoffnungen für beide. Die Wege mußten ver—
bessert werden, sollte sich die Hoffnung auf das
Wachstum der Stadt erfüllen, auch über die Um—
fassungsmauern hinaus.
Der Verkehr mit den nahen Dörfern und
Marktflecken mußte Erleichterungen erhalten. Und
das mußte von der Stadt aus geschehen. Nicht
selten besuchten am Schluß solcher Spaziergänge die
beiden Männer größere Werkstätten und Fabriken.
Und war Feldmann derjenige, der die Türen öffnete
kraft seiner Stellung als Senator, so war Rottmann
der eifrige Beobachter und Forscher, der fich uner—
müdlich bemühte, sein Wissen zu erweitern und all⸗
überall zu lernen.
Und je weitere Einblicke er in den Fleiß
und die Tüchtigkeit der Handwerker gewann, desto
notwendiger erschien ihm eine Anderung der be—
stehenden Verhältnisse.
Was nützten Fleiß und Erfindungsgeist, wenn